Die Aktion „Blühendes Band durch Bauernhand“ läuft auch im dritten Jahr nacheinander sehr erfolgreich in allen Kommunen des Kreises Borken. Für die Aktion haben hunderte Landwirte Blühstreifen am Getreide- oder Maisacker angelegt. Auf den Facebook-Seiten der Transparenz-Initiative „Das Fenster zum Hof“ (Hof Seggewiß) und der Social-Media-Initiative „Borkener Landgeschichten“ (Hof Strotmann) finden sich zwei einzelbetriebliche Beispiele engagierter Bauernfamilien dazu.
Familie Strotmann aus Südlohn hat ihre Blühflächen im Gegensatz zu den vergangenen Jahren nicht als Streifen entlang von Maisackern angelegt, sondern als eigenständiges Feld. Tochter Lisa-Marie Strotmann hat beobachtet, dass diese Parzelle nun sämtlichen Wildtieren einen Lebensraum samt Futterquelle bietet: „Da wir uns sehr daran erfreuen, auf diese Weise einen Beitrag zum Erhalt bedrohter Tieren zu leisten, haben wir uns ebenfalls dazu entschlossen, direkt an der Blühfläche ein Haferfeld anzulegen. Dieses dient nun – vollkommen naturbelassen – als Rückzugsort für viele Tiere. Unser kleines buntes Paradies grenzt unmittelbar an eine Waldfläche an.“
Dieses Jahr hat Lisa Seggewiß wieder ein Versuchsstück Blumenwiese gestartet – direkt neben dem Insektenhotel, welches sie 2019 im Zuge eines Projekts der Fachschule für Agrarwirtschaft Borken zusammen mit vier Mitstudierenden erstellt hatte. Wie im letzten Jahr war die größte Herausforderung der Unkrautdruck. Lisa Seggewiß beschreibt ihre Erfahrungen: „In diesem Jahr waren der weiße Gänsefuß und Amaranth unerwünscht dominant. Mit viel Handarbeit ist dann doch noch eine wunderschöne Blumenwiese in der Nähe des offenen Stallfensters entstanden.“
Familie Seggewiß in Borken-Grütlohn lädt alle Interessierten ein, vor Ort Einblicke in die Landwirtschaft zu gewinnen. Mehr Infos unter www.dasfensterzumhof.de
Auf diese und ähnliche Weisen betreiben viele Bauernfamilien im Westmünsterland im Zuge der Aktion „Blühendes Band durch Bauernhand“ einen Beitrag zum Arten-und Insektenschutz. Die Saatgut-Mischung der Aktion besteht aus 16 einjährigen Kulturarten (ohne Gras) und verbleibt bis weit über die Ernte der Hauptkultur hinaus an den Feldrändern. Dabei dienen sie einerseits als Nahrungsquelle für Insekten wie Honig- und Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen, die auch für die Bestäubung von Kulturpflanzen wie Obst oder Raps eine wichtige Rolle spielen. Die von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zusammengestellte Blühmischung bietet darüber hinaus einen Lebensraum für Rebhuhn, Kiebitz, Fasan oder Feldhase.
- Bilder von der Blühfläche der Familie Strotmann in Südlohn
- Weitere Infos und Bilder finden Sie in unserer Bildergalerie zur Aktion mit Eindrücken aus dem gesamten Kreis Borken.