Kreis Soest (wlv). Noch stehen die meisten Maisäcker, aber die Maishäcksler haben ihre Arbeit aufgenommen und knabbern sich beständig durch die Felder. Pünktlich mit der ersten Herbstwoche hat in vielen Regionen des Kreises Soest die Maisernte begonnen, so eine Meldung des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest.
„Vereinzelt wurde auch in den letzten Wochen im Kreis Soest schon Mais geerntet. Das war jedoch nur auf den Standorten, auf denen der Mais stark unter der Sommertrockenheitgelitten hat und damit früher abreifte“, sagt der Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest Josef Lehmenkühler
„Der Mais steht in diesem Jahr sehr unterschiedlich“, so der Landwirtevorsitzende. Mais liebe Sonne, von der er in diesem Sommer ausreichend bekommen habe, benötige aber auch ein bestimmtes Maß an Feuchtigkeit. Deshalb habe er sich auf den Böden, die sich durch ein entsprechendes Wasserhaltevermögen auszeichneten, gut entwickelt, wo die Böden weniger Wasser speichern könnten, fiele in diesem Jahr der Ertrag deutlich geringer aus. „Auf den meisten Standorten im Kreis Soest sieht es jedoch nicht ganz schlecht aus“, ist Lehmenkühler optimistisch.
Mais werde je nach Verwendungszweck zu unterschiedlichen Zeiten geerntet. Aktuell wird der als Rinderfutter dienende oder in Biogasanlagen eingesetzte Silomais eingebracht. Hierbei werden die ganzen Pflanzen gehäckselt und luftdicht verschlossen. Durch die entstehende Milchsäuregärung wird das Futter - nach dem Prinzip der Sauerkrautherstellung - für den Winter konserviert. Etwas später wird dann das sogenannte Corn-Cob-Mix (CCM) - zu deutsch Korn-Spindel-Gemisch - geerntet. Hierbei wird nur der energiereichere Kolben genutzt. Ebenfalls zerkleinert und einsiliert wandert es in den Schweinemagen. Reift der Mais noch weiter ab, werden nur noch die Körner verwendet.
Da mit der Maisernte auch vermehrt Traktoren mit Anhängern, die den Mais vom Feld zu den Höfen transportieren unterwegs seien, bittet Lehmenkühler alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr. „Unsere landwirtschaftlichen Fahrzeuge sind zwar groß, aber nicht so schnell wie die meisten anderen Fahrzeuge auf unseren Straßen.“ Besonders, wenn bei regnerischem Wetter Straßen durch Ernte- und Transportfahrzeuge verschmutzt seien, müsse man daran denken, dass der Bremsweg deutlich länger sei. „Wir Bauern geben uns große Mühe, die Straßen schnell wieder zu reinigen, durch den Erdanhang an den Reifen lassen sich besonders bei nassem Wetter kurzfristige Verschmutzungen jedoch nicht vermeiden“, bittet Lehmenkühler um Verständnis.