Landwirte sind wieder auf den Feldern unterwegs | 13. März 2023

Felder im Kreis Coesfeld werden wieder beackert

Landwirt Tobias Großerichter bespricht das Vorgehen mit Lohnunternehmer Hendrik Krampe
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Regionale Futter- und Lebensmittelproduktion mit vielen Vorteilen

Füttern, Tierkontrollen, Reparaturen und nicht zuletzt die Büroarbeit – in der Landwirtschaft ist das ganze Jahr über viel zu tun. Nachdem der Sauenhalter Tobias Großerichter aus Herbern den Winter über viel Zeit in Arbeiten in und um den Stall gesteckt hat, freut sich der 35-Jährige aber auch, wenn im Frühjahr das Wetter wieder besser wird und es endlich wieder aufs Feld geht. Vor allem die Düngung – mit Mineral oder Wirtschaftsdünger – steht aktuell weit oben auf dem Arbeitsplan des Landwirtes. In Herbern baut er auf etwa 100 Hektar Weizen, Triticale und Mais an. Für die kommende Aussaat plant der Landwirt zusätzlich Raps anzubauen – die tiefen Wurzeln des Raps lockern den Boden und erschließen so tieferliegende Nährstoffe.

Im Kreis Coesfeld werden von den Landwirten oft auch Ackerbohnen, Erbsen, Raps, Gerste, oder Kartoffeln angebaut. Ein Großteil dieser Ernte wird regional als Futter für die Tiere genutzt. Auch Tobias Großerichter nutzt den Hauptanteil seiner Ernte, um damit seine 180 Sauen zu füttern. Aus den Ausscheidungen der Tiere, die der Landwirt mit seinem Getreide füttert, entsteht dann wieder Wirtschaftsdünger, welchen er, je nach Bedarf, wiederum auf seinen Ackerflächen ausbringen kann. Die Tiere auf vielen regionalen Betrieben werden mit dem Getreide aus eigener Herstellung gefüttert. Je nach Bedarf wird der Wirtschaftsdünger dann wieder auf die Ackerflächen verteilt und dient wiederum als Dünger für das Getreide, welches die Landwirte erneut ernten, um dies an ihre Tiere zu verfüttern – ein Kreislauf entsteht.

Die regionale Produktion, Verarbeitung und Veräußerung von Lebensmitteln und Tierfutter gewinnt, vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels, an immer mehr Bedeutung. Durch die geringen Transportwege wird jede Menge CO2 eingespart. Außerdem gewinnt die Region ein breites Angebot an den verschiedensten pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln.

Landwirt Tobias Großerichter arbeitet eng mit dem Lohnunternehmer Hendrik Krampe zusammen. Der Lohnunternehmer übernimmt dabei etwa zwei Drittel der Gülleausbringung auf seinen Ackerflächen. Hendrik Krampe berichtet, dass er aktuell erst etwa 20 % der Gülle auf die Felder ausbringen konnte. „Derzeit lassen die Witterungsbedingungen es nicht zu, alle Ackerflächen zu befahren. Teilweise sind diese zu nass.“ Auch Tobias Großerichter konnte seine Ackerflächen bislang ausschließlich mit dem Düngerstreuer befahren. Er berichtet, dass die Pflanzen nicht nur den Stickstoff benötigen, sondern auch andere Nährstoffe wie beispielweise Schwefel, Kalium und Phosphor.  „Wichtig dabei ist, dass wir immer nach guter fachlicher Praxis düngen“, erläutert er weiter.

Bei der Ausbringung der Gülle, wird diese mit einem Schlauch direkt an die Pflanze abgelegt. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist es, dass die Gülle besonders bodennah ausgebracht wird und so direkt an der Pflanze appliziert wird. So wird der Verlust der Nährstoffe auf ein Minimum begrenzt. Aufgrund der neuen Technik ist es möglich, die Gülle besonders exakt auszubringen – Mensch, Umwelt und Pflanzen werden dementsprechend bestmöglich vor Verschmutzungen und Emissionen geschützt.

Wenn die Landwirte im Frühjahr auf die Felder fahren, um ihre Ackerflächen zu bearbeiten, ist oft viel los auf den Straßen. „Durch die Veränderung des Klimas haben wir häufig nur ein sehr kleines Zeitfenster, zum Beispiel vor den Niederschlägen, um unsere Ackerflächen zu bewirtschaften“ so Tobias Großerichter. Ebenfalls erklärt der Landwirt „Um unsere Arbeit auf den Feldern durchführen zu können, müssen wir mit unseren Maschinen auch am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Daher möchten wir an dieser Stelle um gegenseitige Rücksichtnahme bitten, wenn es auf den Wirtschaftswegen voller wird."

Die Landwirte hoffen in diesem Jahr auf gute Witterungsbedingungen und eine ertragreiche Ernte.