19. Januar 2023

KVUpdate 03/2023

Gespräch mit NRW-Landwirtschaftsministerin Gorißen

Besonders auf Initiative des Landrates des Kreises Herford Jürgen Müller war die NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen zu Besuch beim Kreisverband Herford-Bielefeld. An einem 2-stündigen Meinungsaustausch nahmen neben den Vorstandsmitgliedern des Kreisverbandes, auch Vertreterinnen der Landfrauen Bielefeld und Vertreter der Landjugend teil.

Nach den Begrüßungsworten des Landrates umriss der Kreisverbandsvorsitzende Hermann Dedert die Lage der Landwirtschaft in Herford und Bielefeld und die Vorsitzenden des Ortsverbandes Herford-Hiddenhausen Georg Mettenbrink und des Stadtverbandes Löhne Jens Müller stellten ihre Betriebe und die derzeitigen Probleme in den Bereichen Ackerbau und Tierhaltung vor. Dabei kamen neben der Unsicherheit und den fehlenden Rahmenbedingungen in der Tierhaltung auch die zunehmenden Bewirtschaftungseinschränkungen und Auflagen im Ackerbau zur Sprache.

Die Ministerin stellte in ihren Ausführungen die Nähe des Landwirtschaftsministeriums zu der Landwirtschaft in NRW heraus. Sie machte deutlich, dass die EU-Kommission mit ihrem Verordnungsvorschlag zum Pflanzenschutzmittelverbot weit über das Ziel hinausgeschossen ist. Trotzdem müsse man die Reduktionsziele der Farm-to-Fork-Strategie und des Green Deal beachten. Sie forderte die Landwirtschaft auf, eigene Ideen für die Reduktion zu entwickeln. Beim Thema Düngeverordnung bedauerte die Ministerin, dass die EU das alte Ausweisungsverfahren kassiert hat und somit mit der Neuausweisung die Fachlichkeit verloren gegangen ist. Jetzt ist es wichtig, die einzelbetriebliche Betrachtung weiter zu entwickeln.

In der Tierhaltung stellt sich die Ministerin an die Seite der Tierhalter. Diese müssen bei dem Umbau der Ställe finanziell unterstützt werden. Ansonsten sieht sie die Gefahr, dass die Tierhaltung, die schon jetzt stark abnimmt, aus Deutschland verschwinden wird. Und dieses könne bei den hohen Standards in Deutschland bei Haltung und Verarbeitung nicht richtig sein.

Weitere Themen waren die GAP mit den Agrarumweltmaßnahmen der 2. Säule, der Flächenverbrauch, der Landschaftsplan des Kreises Herford und die geplante ICE-Strecke durch den Kreis Herford.

Insgesamt war es ein intensiver Austausch mit der Ministerin, bei dem leider nicht alle Themen im Detail diskutiert werden konnten. Als Dank bekam Frau Gorißen neben einem Jahrbuch des Kreises Herford und einem Blumenstrauß auch ein Bild des Peace-Zeichens, das die Landwirte aus Herford und Bielefeld im letzten Februar mit ihren beleuchteten Traktoren gebildet hatten.

Wir hoffen auf eine Fortsetzung des Gespräches zu gegebener Zeit.