Was steckt hinter den aufragenden Pflanzen auf den Rübenfeldern?
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Was steckt hinter den hoch aufragenden Pflanzen auf den Rübenfeldern?
Haben Sie in den vergangenen Wochen Personen über die Rübenfelder gehen sehen? Der Grund dafür könnten die Rübenschosser sein.
Im Juni und Juli ist es für die Landwirte, die Zuckerrüben anbauen, an der Zeit, die sogenannten Schosser aus den Feldern zu entfernen.
Hintergrund
Die Zuckerrübe ist eine zweijährige Kulturpflanze. Im ersten Jahr bildet sie viele Blätter und den Rübenkörper, aus dem nach dem Roden im Herbst der Zucker herausgekocht wird. Würden die Zuckerrüben nicht gerodet, so käme es im zweiten Jahr zum Schossen der Pflanzen, die dann Blüten und Samen bilden. Manchmal beginnen einige Rüben jedoch schon im ersten Jahr zu schossen. Ein kühler Frühling, wie in diesem Jahr, kann den nötigen Kältereiz auslösen, sodass die Rüben kurz darauf mit dem Schossen beginnen. Die meisten Schosser auf einem Rübenacker sind jedoch wilde Rüben.
Warum ist das Schosserziehen wichtig?
„Wir Landwirte ziehen die Schosser heraus, damit sich die wilden Rüben nicht weiter vermehren“, so Dieter Hagedorn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe. Außerdem konkurrieren sie miteinander um Wasser und Nährstoffe im Boden. Ein einzelner Schosser bildet etwa 5000 bis 8000 Samen aus. Die Rübensamen können bis zu 30 Jahre im Boden überdauern und nach und nach keimen und auflaufen. „Darum ist es so wichtig, die Schosser bereits vor der Samenbildung aus den Beständen herauszunehmen. Nur so behalten wir eine gute Feldhygiene“, erklärt Hagedorn.
Durch diese Maßnahme bleibe das Feld für den Rübenanbau erhalten. Zu viele Schosser würden beim Roden der Rüben Probleme bereiten und später die Verarbeitung in der Zuckerfabrik stören. Die verholzten Pflanzenteile können den Maschinen schaden und sie sogar zum Stillstand bringen.