11. August 2020

Hitze-Welle schlaucht Mensch, Tier und Pflanze

Minden-Lübbecke /WLV (Re) Das Thermometer zeigt derzeit über 30 Grad Celsius an. Die Hitzetage bringen die Menschen, aber auch die Tiere und ihre Halter ins Schwitzen. „In diesen heißen Tagen tun wir alles, um unseren Tieren die Temperaturen so angenehm wie möglich zu machen“, so Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke Rainer Meyer.

Die Bauern haben während dieser Zeit ein besonders wachsames Auge auf ihre Rinder, Schweine und ihr Geflügel und sorgen für Abkühlung. „Jeder Landwirt schaut, wie er seinen Tieren Erleichterung verschaffen kann“, so der Vorsitzende. Ausreichendes Tränkewasser sei selbstverständlich, aber auch eine gute Belüftung rund um die Uhr sei besonders wichtig, denn die Tierarten hätten ganz unterschiedliche Ansprüche. So seien Ferkel, Küken oder Kälber beispielsweise gegenüber Temperaturextremen oder Zugluft empfindlicher als ältere Tiere. In den Geflügel- und Schweineställen achten wir auf eine gute Frischluftzufuhr und Luftbewegung“, erzählt Meyer.

Die Landwirte sind kreativ, um den Tieren die Hitze erträglicher zu machen, ob durch Luftbewegung, Berieselung, kühles Wasser oder Kuh-Duschen. Kühe, Mutterkühe und Rinder auf der Weide sieht man an heißen Tagen oftmals in Gruppen stehen – anstatt zu liegen. Das hat seinen Grund. Im Stehen könnten die Kühe und Rinder im Vergleich zum Liegen über die größere Oberfläche mehr Körperwärme abgeben. Insgesamt versuchten die Wiederkäuer ihren Organismus mit verschiedenen Maßnahmen auf die Hitze einzustellen. „Bei hohen Temperaturen schalten sie wie andere Lebewesen einen Gang runter indem sie sich weniger bewegen“, sagt der Vorsitzende. Ähnlich wie bei Menschen sei auch das Schwitzen. Zudem diene eine erhöhte Atemfrequenz dazu, die Körpertemperatur auf 38 Grad zu halten.

Den Pflanzen auf den Feldern macht die sommerliche Hitze ebenso zu schaffen. Während die Getreideernte bei gutem Wetter zügig eingefahren werden konnte, brauchen die Früchte auf den Äckern wie Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln Regen. Zwar habe es stellenweise örtliche Gewitterschauer gegeben, aber insgesamt sei es zu trocken. „Beim Mais rollen sich die Blätter zusammen, dies ist ein Zeichen für Trockenheit“, so Meyer. „Wir wünschen uns jetzt dringend schönen, ergiebigen Landregen.“

Wald und Feld Brandgefahr!

Weiter weißt der Landwirtschaftliche Kreisverband auf die Brandgefahr durch das heiße und trockene Wetter hin. Nur ein kleiner Funken reiche, um einen verheerenden Waldbrand in Gang zu setzen. Um die Gefahr eines Feuers zu minimieren, sollten folgende Regeln eingehalten werden:

- Kein offenes Feuer wie Lagerfeuer oder Grillen im Wald oder in der Nähe!
- Nicht Rauchen und keine Zigarettenreste wegwerfen! Dies gilt auch für die Autofahrt durch oder entlang des Waldes!
- Keine Glasabfälle zurücklassen. Auch kleine Glasscherben können Brände in Wald und Feld entfachen. Sie könnten bei Sonnenbestrahlung als Brennglas wirken!
- Nicht mit dem Fahrzeug über entzündlichem Untergrund parken! Der Katalysator eines Kraftfahrzeugs erhitzt sich stark und kann einen Brand auslösen! Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkflächen!

Zudem gilt: Wird ein Waldbrand bemerkt, sollte umgehend die Feuerwehr über die 112 gerufen werden oder die Polizei über die 110.

Ansprechpartner

Rita Rehring

Tel.: 05221/34204-20
Fax: 05221/34204-19
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