Afrikanische Schweinepest | 11. Juli 2024

"Wachsamkeit"

Bildautor: wlv/ Reisezeit birgt das Risiko, Krankheitserreger zu verbreiten. Die heimischen Schweinehalter sorgen sich um ihre Tiere und rufen zu erhöhter Wachsamkeit auf.
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Joachim Schmedt: „Wir bitten alle Urlaubsreisenden um erhöhte Wachsamkeit“

„Wir bitten alle Urlaubsreisenden um erhöhte Wachsamkeit“, so Joachim Schmedt, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke, zu Beginn der Ferienzeit aufgrund der sich ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest in Hessen. An Reisende, Camper und Ausflügler appelliert er, keine Lebensmittelreste in der Landschaft zu hinterlassen und auch nicht in offenen Mülleimern zu entsorgen. „Wildschweine finden mit ihren guten Nasen diese Leckereien schnell, können sich anstecken“, so Schmedt.

Die heimischen Schweinehalter sorgen sich um ihre Tiere. Nach einem Ausbruch im Juni im Landkreis Groß-Gerau in Hessen bei einem Wildschwein breitet sich die Schweinepest weiter aus. In Hessen sind inzwischen neun mit der Afrikanischen Schweinepest infizierte Wildschwein-Kadaver bestätigt worden. Nun gibt es einen ersten Ausbruch bei Hausschweinen. Eine Kleinsthaltung mit neun Hausschweinen hat es getroffen. Außerdem meldet Rheinland-Pfalz zwei Verdachtsfälle bei Wildschweinen.

Lebensmittel, die Fleisch von betroffenen Schweinen enthalten und nicht ausreichend erhitzt wurden wie Rohwurst oder Schinken stellen ein erhebliches Gefahrenpotenzial dar. „In jedem Fall sollten Speisereste nur in verschlossene Abfallbehälter geworfen werden, erläutert der Vorsitzende. Darüber hinaus könne das Virus durch kontaminierte Gegenstände wie Schuhwerk, Werkzeuge, Jagdausrüstungen, Fahrzeuge etc. verbreitet werden. Die hochansteckende Virusinfektion führe sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung und sei fast immer tödlich. „Ein Ausbruch bei Wild- oder Hausschweinen kann zu katastrophalen wirtschaftlichen Folgen führen“, schildert Schmedt. Eine Ansteckungsgefahr für den Menschen bestehe allerdings nicht.

Was ist die Afrikanische Schweinepest?

Die Afrikanische Schweinepest wurde erstmals 1921 in Kenia beschrieben und ist in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet. Sie ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Allgemeinerkrankung der Haus- und Wildschweine mit seuchenhaftem Verlauf, hoher Krankheitshäufigkeit und hoher Sterblichkeit. Verursacht wird die Erkrankung durch ein Virus. Seit 2007 kam es zur Ausbreitung der Schweinepest im Osten Europas.

Für den Menschen und andere Haustierarten ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich. Selbst der Verzehr infizierten Schweinefleisches birgt kein gesundheitliches Risiko.