Farmdroid vereint klimaneutrale Aussaat und Unkrautbekämpfung auf Münsteraner Feld

Komplett selbstständig fährt der Farmdroid mit etwa 1km/h über ein Feld in Münster-Handorf – der Schnittlauch auf dem Feld wurde von dem Droiden selbstständig ausgesät, nun wird das Unkraut zwischen den Reihen mechanisch bekämpft. Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, erkennt großes Zukunftspotential für die Landwirtschaft: „Als Landwirtinnen und Landwirte gestalten wir die Zukunft maßgeblich mit und sind uns unserer großen Verantwortung gegenüber Menschen, Tier und Umwelt bewusst. Der Betrieb Pohlmann geht hier voran und zeigt jetzt schon wie die Zukunft aussehen kann – klimaneutrales Wirtschaften und die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln sind dabei nur einige der wegweisenden Vorteile".
Per GPS markiert der Roboter die Pflanzenposition während der selbstständigen Aussaat der Pflanze, so kann die Maschine im Nachhinein auch die mechanische Unkrautbekämpfung präzisionsgenau selbstständig durchführen.
„Natürlich gilt aber, eine Maschine ist immer nur so gut, wie derjenige, der sie programmiert und bedient", sagt Dirk Heitmann, Betriebsleiter bei der „Bio-Anbau Patrick Pohlmann KG", verantwortlich für den Pflanzenbau und damit für die Bewirtschaftung des Schnittlauchfelds in Münster-Handorf. Der Roboter muss nämlich vor dem ersten Einsatz auf dem jeweiligen Feld genau programmiert und bei Fehlern gegebenenfalls korrigiert werden. Betriebsleiter Dirk Heitmann kann dabei alles über eine App auf seinem Smartphone verfolgen.
Aktuell ist der Farmdroid FD20 ein Pilotprojekt der Firma Agravis – Dirk Heitmann sieht allerdings viel Zukunftszukunftspotential in der Maschine. „Der Roboter übernimmt die Arbeit, die sonst von Saisonarbeitskräften ausgeführt wird, diese sind allerdings immer schwieriger zu finden. Außerdem ermöglicht eine solche Maschine präzisionsgenaues Arbeiten und Unkrautbekämpfung – Pflanzenschutzmittel können eingespart werden. Insgesamt wirtschaftet die komplette Maschine vollkommen klimaneutral, es werden keine fossilen Energieträger verbraucht", fasst Dirk Heitmann einige der Vorteile des Farmdroiden zusammen. Der Farmdroid wird nämlich nur mit Sonnenenergie betrieben, oben auf der Maschine sind Solarzellen angebracht, in Kombination mit einem Batteriepaket arbeitet der Feldroboter bis zu 24 Stunden, ein zusätzliches Aufladen der Batterie entfällt.
Ein weiterer Vorteil des Farmdroiden ist sein geringes Gewicht von rund 900 Kilogramm. Wenn der Boden für herkömmliche Schlepper noch zu nass ist, kann der Farmdroid trotzdem aufs Feld und mit der Aussaat beginnen.
Der Roboter kann pro Saison 20 Hektar Pflanzen säen und anschließend zwischen den Reihen punktgenau das Unkraut bekämpfen. Aktuell ist er vor allem für Zuckerrüben, Zwiebeln, Rote Beete, Spinat, Raps, Grünkohl oder diverse Kräuter geeignet.