Pressetermin und Plakataktion | 4. Juli 2024

Wolf ist massive Bedrohung für Weidetiere

Landwirtinnen und Landwirte machten in Hamm auf die Bedrohung der Weidetiere durch den Wolf aufmerksam: v.l.n.r. Daniel Ostermann, Wilhelm Schlieper, Thomas Döring, Christian Schlieper, Eberhard Bönemann und Andrea Schanzmann.

Landwirtinnen und Landwirte reagierten auf Wolfsrisse in Hamm

„Wir haben Angst um unsere Tiere“, waren sich die Landwirte heute beim Pressetermin „Wolf und Weidetierhaltung“ in Hamm-Wambeln auf dem Hof Schlieper einig. „Die Wolfspopulation wachse in Deutschland gut 30 Prozent pro Jahr und mit der Zunahme der Wölfe nehme die Zahl der Übergriffe des Wolfes drastisch zu“, sagte der Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe Thomas Döring. So fielen auch in Hamm in diesem Frühjahr erstmalig zwei Schafe dem Wolf zum Opfer.

Der Wambelner Landwirt Christian Schlieper machte deutlich: „Bei uns sind die Kühe mit den Kälbern auf der Weide und besonders die Kälber sind für den Wolf eine schnelle Beute“.

„Ein wirksamer Herdenschutz ist nicht wirklich möglich,“ sagten die Landwirte. Es komme ihnen nicht auf die Entschädigungen an, sondern auf ihre Tiere, waren sie sich einig. Weidetierhaltung stehe deshalb bei weiterem exponentiellem Wachstum des Wolfes vor dem Aus, so ihre Befürchtung.

„In Nordrhein-Westfalen hat es zudem nachweislich bereits mehrere Fälle gegeben, in denen der Wolf intakten, den Richtlinien entsprechenden Herdenschutz überwunden und Weidetiere gerissen hat“, sagt Landwirtevorsitzender Thomas Döring. Beim Wolf seien alle Kriterien zur Anerkennung des günstigen Erhaltungszustands als erfüllt anzusehen und die Grundlage für ein aktives Bestandsmanagement gegeben. „Es ist nicht mehr gerechtfertigt, den Wolf unter diesen strengen Schutzstatus zu stellen“, sagte er. Die Forderungen der Landwirtinnen und Landwirte zum Schutz ihre Weidetiere seien deshalb folgende:

• Die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes und eine

darauf aufbauende Entnahmequote

• Die Lockerung des Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene durch Umlistung von Anhang IV in Anhang V der FFH-Richtlinie

• Die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für ein regional differenziertes Bestandsmanagement

• Die Festlegung von Gebieten, in denen aufgrund von Topographie, Vegetation oder Bodenbeschaffenheit keine wolfsabweisende Zäunung möglich ist.

Um auf die Problematik „Wolf und Weidetiere“ aufmerksam zu machen haben die Landwirtinnen und Landwirte im Süden von Hamm eine Plakataktion gestartet. Sie haben 17 Großbanner (3,40 m x 1,70 m) an ihren Höfen und an Weiden aufgehangen.