Afrikanische Schweinepest in Deutschland bei einem Wildschwein
Ruhr-Lippe (wlv). Ein erster Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat Deutschland erreicht: In Brandenburg ist bei einem Wildschwein-Kadaver wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße die Afrikanische Schweinepest festgestellt worden. „Auch wenn der Fundort weit von unserer Region entfernt ist, sind auch wir Landwirte hier davon betroffen“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe (Kreis Unna, Bochum, Dortmund, Hamm und Herne) Hans-Heinrich Wortmann.
„Wir machen uns große Sorgen, denn das Virus ist eine massive Gefahr für unsere Haus- und Wildschweine“, so der Landwirtevorsitzende. Die Seuche bedeute großes Leiden für die Tiere. Die Infektion führe sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung und sei fast immer tödlich. Die Einschleppung nach Deutschland habe schwere Folgen für die Gesundheit der Wild- und Hausschweinebestände. Auch die wirtschaftlichen Folgen für die heimischen Schweinehalter seien nicht unerheblich, denn es seien mit dem Fall Handelsrestriktionen verbunden, auch wenn aktuell nur ein Wildschwein und kein Hausschwein betroffen sei.
„Trotz der hohen Gefahr für die Schweine stellt das Virus keinerlei Gefahr für den Menschen dar. Eine Ansteckungsgefahr für uns besteht nicht, der Verzehr von Schweinefleisch ist weiterhin unbedenklich“, sagt Wortmann.
Wortmann appelliert an Reisende, die aus dem betroffenen Gebiet oder auch aus östlichen Ländern zurückkehren: „Über Schuhe und Kleidung ist eine Infektion möglich. Bitte reinigen Sie diese Dinge gründlich, bevor Sie zur Wanderung in heimatlichen Gefilden aufbrechen.“ Auch Wurstbrote und andere Essensreste dürften nicht in der Landschaft entsorgt werden - denn auch darin könne das Virus überleben und heimische Wildschweine infizieren, so der Landwirtevorsitzende.
Was ist die Afrikanische Schweinepest?
Die Afrikanische Schweinepest wurde erstmals 1921 in Kenia beschrieben und ist in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet. Sie ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Allgemeinerkrankung der Haus- und Wildschweine mit seuchenhaftem Verlauf, hoher Krankheitshäufigkeit und hoher Sterblichkeit .Verursacht wird die Erkrankung durch ein Virus. Seit 2007 kommt es zur Ausbreitung der ASP im Osten Europas.
Für den Menschen und andere Haustierarten ist die Klassische Schweinepest nicht gefährlich. Selbst der Verzehr infizierten Schweinefleisches birgt kein gesundheitliches Risiko.
Ansprechpartner
Petra Drees-Hagen
Tel.: 02303/25310-36
Fax: 02303/25310-39
E-Mail schreiben