21. Oktober 2020

Aktuelle EU-Beschlüsse wichtig für heimische Landwirte

Ruhr-Lippe (wlv). Am frühen Morgen des heutigen Tages (21. Oktober) haben sich die Agrarminister der europäischen Union auf die allgemeine Ausrichtung der „Gemeinsamen Agrarpolitik" (GAP) verständigt.

„Brüssel ist zwar weit weg, der Beschluss aber für uns Landwirte hier in der Region von größter Bedeutung, da die Agrarpolitik sehr stark europäisch bestimmt wird", sagt Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe (Kreis Unna, Städte Bochum, Dortmund, Hamm und Herne).

Grundsätzlich seien die Beschlüsse des Agrarrates eine solide Grundlage für eine Einigung über das GAP-Gesamtpaket für die demnächst anstehenden Trilogverhandlungen mit Parlament und Kommission. Einer der Kernpunkte sei die Koppelung der Ausgleichszahlungen an zusätzliche Umweltauflagen gewesen, sagt Wortmann. Auch jetzt seien die Zahlungen schon an entsprechende Auflagen gebunden, das solle nun noch von Seiten der EU-Agrarpolitik intensiviert werden.
Der Beschluss sieht nun vor, dass 20 Prozent der Direktzahlungen für sogenannte „Eco-Schemes", also Öko-Regelungen reserviert sein müssen. „Jetzt ist es wichtig, dass die Umsetzung für uns Landwirte zumindest annähernd praktikabel wird", kommentiert Wortmann die Beschlüsse. Häufig wolle man alles auf einmal erreichen, die „eierlegende Wollmichsau" gebe es aber nicht. „Es gibt zahlreich Zielkonflikte", sagt er und führt als Beispiele auf: „Setzen wir weniger Pflanzenschutz ein, müssen wir das Unkraut mechanisch bekämpfen und häufiger über den Acker fahren, was einen höheren CO2 –Ausstoß verursacht. Bauen wir im Sinne des Tierwohls Ausläufe an unsere Ställe, führt das zu Geruchsemissionen." Die heimischen Landwirte bräuchten nun eine praktikabele und EU-weit annähernd einheitlich gestaltete Umsetzung, damit gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschten, sagt der Landwirtevorsitzende.

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