4. Februar 2019

Hiobsbotschaft für Rübenbauern

Ruhr-Lippe (wlv). Das war ein Schock für die heimischen Rübenbauern: Mitte der vergangenen Woche hatte der Vorstand der Südzucker AG seinem Aufsichtsrat Pläne vorgelegt, zwei Zuckerfabriken zu schließen. Die Zuckerfabrik in Warburg, zu der die Rübenbauern aus der Hellweg-Börde die Zuckerrüben liefern, ist eine davon.

„Das darf nicht das Ende des Rübenanbaus in der Hellweg-Börde sein“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe (Kreis Unna, kreisfreie Städte Bochum, Dortmund, Hamm und Herne)  Hans-Heinrich Wortmann. Auch wenn die Zuckerrübe an Wirtschaftlichkeit eingebüßt habe, sei sie eine wichtige Frucht in der Börde.

Hintergrund: Nach dem Ende der EU-Zuckermarktordnung im vergangenen Jahr, fiel der Zuckerpreis auf ein historisch niedriges Preisniveau. Dem will die Südzucker-AG durch Mengenreduzierungen und zwei Werksschließungen begegnen.

Zu einer Versammlung am heutigen Montag, in der die Südzucker-AG ihre Restrukturierungs­maßnahmen vorstellte, kamen auch zahlreiche Rübenbauern aus Ruhr-Lippe  in der Gemeinschaftshalle in Oestinghausen zusammen. Eine endgültige Entscheidung würde jedoch erst Ende Februar in einer Aufsichtsratssitzung gefällt werden, so sagte Dr. Thomas Kirchberg von der Südzucker-AG.


„Der Zuckerrübenanabau ist eng mit der Hellweg-Börde verbunden“, so Wortmann. Mit einer fast 140-jährigen Tradition hat der Zuckerrübenanbau hier eine wichtige Bedeutung für unsere Bauern. „Unsere guten Böden und das Klima sind wie geschaffen für die süße Frucht“, sagt der Vorsitzende. Gesunde Rüben und gute Erträge ließen sich hier realisieren. Sie sei ein wichtiger Teil in der Fruchtfolge in vielen Betrieben. Auch wenn mit dem Wegfall der Zuckermarkt­ordnung der Preis in den Keller gerutscht sei, die Rübe gehöre in die Börde. „Eine Ackerfrucht geht nun möglicherweise in der heimischen Region verloren und  man fragt sich, ob der Rohrzucker aus Übersee eine wirkliche Alternative sein kann“, sagt Wortmann.

Zudem seien auch zahlreiche  Investitionen in der Region in den Rübenanbau geflossen: Legegeräte, Rübenroder und die ganze Logistikkette mit Lademäusen und LKWs. Die Bauern seien in wirtschaftliche Vorleitung getreten. „Wir hoffen, dass wir diese wichtige Frucht, die mal als Königin der Ackerfrüchte bezeichnet wurde, weiter in der Börde halten können“, sagt Hans-Heinrich Wortmann.

 

 

Ansprechpartner

Petra Drees-Hagen

Tel.: 02303/25310-36
Fax: 02303/25310-39
E-Mail schreiben