31. August 2022

Hofläden können ein wichtiges Standbein sein

Direktvermarktung wr Thema beim "Bauernfrühstück" in Ahlen

Ein wesentlicher Zuerwerb für zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe ist auch die Direktvermarktung. Einen guten Eindruck von dieser Entwicklung bekamen Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Vertreter von Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung beim jährlichen Spitzentreffen, dem„Bauernfrühstück", mit den Ahlener Ortsverbandsvorsitzenden sowie dem Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Warendorf. In der Bauerschaft Gemmerich trat die Runde bei Landwirt Hermann Stratmann zusammen, der neben seinem Betrieb auch einen Hofladen führt. „Wir haben einen Selbstbedienungsladen, der von unseren treuen Kundinnen und Kunden sehr gut angenommen wird", freut sich Stratmann über die Resonanz in Ahlen. In Zeiten, in denen die Verbraucher sehr genau wissen wollen, woher ihre Lebensmittel stammen, haben Hofläden auch im Kreis Warendorf Konjunktur. Außer eigenen Produkten vertreibt Stratmanns Hofladen auch Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Eier und Spirituosen benachbarter Landwirtschaftsbetriebe. Samstags wird früh morgens der Brotbackofen angeworfen, um die Kundschaft mit frischem Brot und Kuchen zu versorgen.

Bei schmackhaften Kostproben aus Stratmanns Hofladen erörterten Stadtverwaltung und Landwirte aktuelle Fragen, nachdem sich mit Stadtbaurat Thomas Köpp und Umweltbetriebsleiter Michael Morch „die Neuen" auf Seite der Stadt vorgestellt hatten. Gut bewerteten beide Parteien die Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Löschteiche, für deren Unterhalt die Stadt verantwortlich ist. 21 Teiche sind zurzeit im Bestand. Um ihre Tauglichkeit jederzeit zu gewährleisten und sie gegen Verlandung zu sichern, müssen die Teiche regelmäßig gepflegt werden. Mit Blick auf diesen hohe Pflegeaufwand wollen Stadt und Landwirte prüfen, ob aus Landesmitteln alternative Methoden wie mobile Komponenten oder Zisternen finanziert werden können, um die Teiche partiell zu ersetzen. Im Bauerschaftsbeirat soll demnächst vertiefend zur Sprache kommen, wie sich angesichts zunehmender Trockenheit die Wasserversorgung im Außenbereich generell verbessern lässt.

Mit gemischten Gefühlen nahmen die Landwirte zur Kenntnis, dass die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Ahlen ungebrochen sei. „Wenn landwirtschaftliche Flächen verschwinden, kann uns das nicht gleichgültig sein", so WLV-Kreisgeschäftsführer Dr. Matthias Quas. Wichtig sei es, dass neue Gewerbegebiet optimal ausgenutzt werden und ein Maximum an zusätzlichen Arbeitsplätzen generieren. Stadtverwaltung und Bauernvertreter vereinbarten, sich über den Planungsstand für eine unterirdische „Stromautobahn", die voraussichtlich das Kreis- und Stadtgebiet berühren wird, eng auszutauschen. Fortgesetzt werden soll die Abstimmung über den Wirtschaftswegebau, bei dem Priorisierungen der Landwirtschaft Berücksichtigung finden. „Die Landwirtschaft ist für Ahlen ein bedeutender Faktor. Leise, aber von großem Gewicht", so Bürgermeister Dr. Berger. Wenn Stadt und Landwirte zusammensäßen, fänden sie in der Regel "immer konstruktive Lösungen".