Erntekrone: Symbol des Dankes und der Abhängigkeit von der Natur

Eine Krone ist stets Ausdruck des Besonderen. Das gilt auch für die Erntekrone, mit der die Bauern seit jeher ihre Dankbarkeit für eine – hoffentlich gute – Ernte zum Ausdruck bringen. Und weil die Menschen auf dem Land weder Gold noch Edelsteine besaßen, wurden ihre Kronen mit dem bestückt, was sie besaßen: mit dem Getreide, das sie selbst angebaut hatten.
Die Krone entsteht dabei aus einem Ährenkranz und vier Ährenbögen, die über der Mitte des Kranzes zusammenlaufen. Ein Regelwerk, welches Getreide verwendet wird, gibt es nicht. Oft werden unterschiedliche Getreidearten miteinander kombiniert, um die Vielfalt des heimischen Getreideanbaus zum Ausdruck zu bringen. Das Binden der Erntekrone ist eine sehr aufwendige Arbeit und wird stets in Gemeinschaft vollbracht – zumeist von Landwirten, Landfrauen und Landjugend gemeinsam.
In der Kirche wird die Erntekrone häufig mit anderen Feldfrüchten aus dem Erntejahr umgeben und zum Erntedankgottesdienst kunstvoll präsentiert. Es ist das Symbol, wie sehr die Menschen abhängig sind von der Natur, um mit harter Arbeit ausreichend Naturgüter einfahren und das Überleben sichern zu können.
Als Dank für die gute Zusammenarbeit überreichen die Landwirte und Landwirtinnen auch dem Landrat als Vertreter der Kreisverwaltung stets eine kunstvoll geschmückte Erntekrone, die dann für alle Besucher sichtbar im Foyer aufgehängt wird.