Landwirte in Berlin | 28. Dezember 2023

Demo gegen Sparpläne der Ampelkoalition

Auch aus dem Kreis Warendorf haben sich zahlreiche Landwirte auf den Weg nach Berlin gemacht, um ihren Ärger über die Sparpläne der Ampel-Koalition zu zeigen.

Aktionen in der Bundeshauptstadt und vor Ort

Der Lärm der Trillerpfeifen und Signalhörner ist ohrenbetäubend. Landwirte aus dem gesamten Bundesgebiet protestieren an diesem Montag vor dem Brandenburger Tor gegen die Sparpläne der Ampelregierung. „Wenn in der Landwirtschaft die Lichter ausgehen, dann knurrt ganz Deutschland der Magen! Von Regionalität ganz zu schweigen. Ist denn in Berlin niemandem klar, dass der Strukturwandel längst begonnen hat? Da kann man nicht einfach eine Milliarde Euro einsammeln!“ Andreas Westermann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Warendorf findet klare Worte für die Streichung der Agrardieselbeihilfe und die KFZ-Steuerbefreiung für Landmaschinen. Um 4 Uhr morgens ist er gemeinsam mit zahlreichen Berufskollegen im Bus zur Demo nach Berlin gereist.

„Weil die Ampel-Koalition ihre Hausaufgaben nicht gemacht und den Haushalt nicht ordnungsgemäß aufgestellt hat, sollen unsere Betriebe die Zeche und anschließend die Verbraucher höhere Lebensmittelpreise zahlen?“ so Westermann.  Im Klartext: Von den 17 Mrd. EUR, die nun im Haushalt 2024 eingespart werden müssen, sollen 1 Mrd. EUR aus der Landwirtschaft kommen. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahlen heißt das, dass die Landwirte mit ihren Familien rund 1,5 % der Bevölkerung stellen, aber 6 % des Kürzungspaketes tragen sollen. Da kommen die Trillerpfeifen in Berlin nicht mehr zur Ruhe. Für die Warendorfer Landwirte ist es ein langer Tag in Berlin. Aber das nehmen sie auch wenige Tage vor Weihnachten in Kauf. Und feststeht: Sollte die Ampel-Koalition nicht einlenken, gehen die Proteste weiter.

Nicht nur in Berlin, auch im Kreis Warendorf machten Landwirte gegen die geplante Steuerlast mobil. In Drensteinfurt zogen rund 80 Landwirte aus Walstedde, Drensteinfurt und Rinkerode mit knapp 20 Schleppern zum Rathaus: „Ich habe Verständnis für die Not der Landwirte“, so Bürgermeister Carsten Grawunder, und ergänzt: „Es braucht die Bereitschaft der heimischen Abgeordneten, sich mit den genauen Hintergründen zu beschäftigen. Denn nicht jeder hat Detailwissen. Man muss die Sorgen und Nöte vor Ort aufnehmen und mit nach Berlin nehmen.“

 

Fotos:
Schon in den frühen Morgenstunden rollten Schlepper aus dem Kreis Warendorf an der Siegessäule vorbei Richtung Brandenburger Tor. 

Zahlreiche Landwirte aus dem Kreis Warendorf waren per Schlepper, Bus und Bahn nach Berlin gereist und demonstrierten vor dem Brandenburger Tor. 

In Drensteinfurt empfing Bürgermeister Carsten Grawunder rund 80 Landwirte aus dem Kreisgebiet. Die Bundespolitik wollte er nicht kommentieren, zeigte aber Verständnis für die Sorgen und Nöte der Landwirte vor Ort.

WLV Bild
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