17. Juli 2018

Trockenheit sorgt für Ernteausfälle und Brandgefahr

Der Mais braucht Wasser. Dringend. Sonst kann er die Kolben nicht vollständig ausbilden. Zum Glück hat die Trockenheit die Narbenfäden an den oberen Kolbenspitzen nicht vertrocknen lassen – dann wäre eine Befruchtung der Pflanzen unmöglich. Noch aber sind die seidigen Häarchen schön feucht und die Pollen können durch Pollenschläuche zu den Samenanlagen wandern und dort für das Heranreifen der Körner sorgen. Jedes Maiskorn hat übrigens seinen eigenen Narbenfaden. Im Moment sind die Kolben aber noch ganz schmal. Aber die Bauern hoffen, dass es endlich häufiger regnet und der Mais kräftig Korn bildet.

Getreide: Trockenheit sorgt für 30 % Ertragsverlust

Beim Getreide hat sich diese Hoffnung zerschlagen: „Die Wintergerste ist eingefahren. Da haben wir rund 30 Prozent weniger Ertrag als im langjährigen Mittel. „Beim Winterraps ist es genauso“, bilanziert Hermann-Josef Schulze-Zumloh. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes befürchtet, dass auch die gerade begonnene Triticale-Ernte ähnlich ausfällt. Auch Weizen und Roggen haben unter der langen Trockenheit gelitten.

Wald- und Feldrand: Jede Zigarette und jeder heiße Autoauspuff wird zur Gefahr

„Jetzt haben wir natürlich auch Sorge um die Brandgefahr“, so der Landwirt. Denn der kurze Regen der vergangenen Woche ist auf den Äckern schnell versickert und die Felder sind wieder rappeltrocken. Da reicht eine heißgelaufene Erntemaschine, um das Stroh in Brand zu setzen. „Wir bitten auch die Bevölkerung, besonders umsichtig zu handeln. Eine Zigarette kann ein ganzes Feld in Brand setzen. Und auch eine achtlos weggeworfene Flasche kann wie ein Brennglas wirken. Die Landwirte bitten die Bürger außerdem, derzeit nicht im Außenbereich zu Grillen. Schon die Hitze eines Grills kann trockenes Gras entzünden – übrigens genauso wie der heiße Auspuff eines Pkw. „Und in Feld- oder Waldnähe gibt es wenig Löschwasser“, bittet der Kreisverbandsvorsitzende um weitere Vorsicht.