Bauern diskutieren über Wege und Bäche
Landwirte und Stadt sind sich mehrheitlich einig: Um die Wirtschaftswege im Außenbereich von Merfeld zukünftig in Schuss halten zu können, ist die Gründung eines Wegeverbandes das Mittel der Wahl. Das wurde jetzt nochmals bei der Winterversammlung des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes deutlich.
Mit gewohnt guter Beteiligung fand die Mitgliederversammlung in der Gaststätte Göckener-Winkelsett statt. Mit knapp 50 Anwesenden waren zwei Drittel aller Mitglieder des Ortsverbandes Merfeld anwesend, um sich einen Überblick über aktuelle Themen auf dem Lande zu verschaffen.
Bürgermeisterin Lisa Stremlau berichtete in ihrem Grußwort vom grundlegenden Konsens, in dem die Stadt mit Vertretern der Landwirtschaftlichen Ortsverbände zum Thema Wirtschaftswegeausbau unterwegs sei. Ähnlich des Modells der etablierten Wasser- und Bodenverbände werde die Einrichtung eigener Wegeverbände hierfür favorisiert. Finanziell getragen werden sollen diese Verbände gemeinschaftlich durch Beiträge der Stadt und über eine Beteiligung aller Anlieger im Außenbereich. Aufgrund noch ausstehender rechtlicher Klärungen könne hierzu aktuell der Knoten noch nicht durchgeschlagen werden. Insgesamt gab es hierzu aus der Versammlung wenig Widerspruch, stellte der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes, Ludger Puhe, nach der Versammlung fest. Von diesem Konzept betroffen sind im Übrigen nur der Neu- und Ausbau der Wirtschaftswege, die Unterhaltung bleibt weiterhin Sache der Stadt.
Zum Grundschulstandort Merfeld führte Stremlau aus, dass trotz des Abschieds von Schulleiter Martin Flügel die Kardinal-von-Galen-Grundschule nicht zur Diskussion stehe. Die Schülerzahl reiche aktuell für eine Fortführung noch aus.
Für die Versorgung des Außenbereichs mit schnellem Internet habe Stremlau jüngst Gespräche mit „Deutsche Glasfaser“ geführt. Das Telekommunikationsunternehmen erarbeitet derzeit gemeinsam mit den Stadtwerken ein Konzept für den hiesigen Breitbandausbau. Hierfür sollen auch Fördermittel von Bund und Land eingeworben werden. Für Mitte Februar ist eine Informationsveranstaltung geplant.
Ein weiteres Schwerpunktthema der Versammlung war die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Kreis Coesfeld. Hierzu referierte Landwirtschaftskammer-Fachberaterin Gudrun Schlett über Möglichkeiten und Chancen, den naturnahen Zustand der Gewässer zu sichern, in Merfeld vor allem den Heubach und den Mühlenbach. Verschiedene Maßnahmen seien hierfür denkbar, etwa die Pflege und zusätzliche Einrichtung von Uferrandstreifen oder der Um- oder Rückbau von Stauanlagen oder Querbauwerken. Generelles Ziel sei die Sicherstellung eines guten ökologischen Zustands bis spätestens 2027.
Ortsvorsteher Helmut Temming blickte in seinem Grußwort zurück auf das Jubiläumsjahr „1125 Jahre Merfeld“ und bedankte sich für die aktive Teilnahme des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes. Die herausragenden Themen für 2016 seien die B67n, das Flurbereinigungsverfahren und der geplante Windpark. Ein Anliegen sei auch das Angebot an Bauplätzen, um die die Entwicklung des Ortsteils nicht zu blockieren. Aktuell gibt es schon sechs neue Bauplätze, weitere seien nördlich von Merfeld in Planung.
Josef Samberg, Stellvertretender Geschäftsführer der Kreisstelle Coesfeld/ Recklinghausen der Landwirtschaftskammer NRW, stellte aktuelle Entwicklungen in Förderung und Beratung vor. Als Vertreter des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes gaben Geschäftsführer Raphael van der Poel und erstmals nach seiner Wahl zum neuen Kreisverbandsvorsitzenden auch Michael Uckelmann aus Hiddingsel einen aktuellen Überblick zu Agrarpolitik und verschiedenen Rechtsthemen vor.
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