Die Chancen liegen im Dialog
Zu einem intensiven Gedankenaustausch traf sich in der vergangenen Woche Henning Höhne MdL mit Vertretern der Landwirtschaft auf dem Betrieb der Familie Muhle in Seppenrade. Michael Muhle, der den Hof zusammen mit seinen Eltern bewirtschaftet, führte den Politiker sowohl durch den Schweinemaststall als auch auf die Ackerflächen. „Oft ist es zielführender bestimmte Dinge direkt vor Ort zu erklären und so ein konkretes Bild zu erzeugen. Auf diese Weise können Zusammenhänge wesentlich besser erläutert bzw. erklärt werden und bleiben besser im Gedächtnis“, so der Junglandwirt aus Seppenrade. Bei seinem Rundgang und der anschließenden Gesprächsrunde stellte er den Familienbetrieb mit dessen individuellen Gegebenheiten vor und die Sorgen und Wünsche der Landwirte an die Politik dar.
In einer lebhaften Diskussion zwischen Ursula, Ferdinand und Michael Muhle, Michael Uckelmann (Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld), Raphael van der Poel (Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld) sowie Henning Höne MdL konnten viele Standpunkte angesprochen und erläutert werden. Neben der neuen Düngeverordnung und der Auswirkung dieser auf die Betriebe war in diesem Zusammenhang auch die Qualität und Quantität der zugrunde liegenden Grundwassermessstellen Thema: „Wir brauchen ein nachvollziehbares, belastbares Messstellennetz zur Prüfung des Grundwassers um uns dort verbessern zu können, wo es tatsächlich notwendig ist. Zwar ist in NRW durch die Binnendifferenzierung bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung gemacht worden, trotzdem erschließt sich für uns Landwirte der Zusammenhang unserer Wirtschaftsweise und der Werte der Messstellen oft nicht“, gibt Michael Muhle zu bedenken.
Weitere Gegenstände des Austausches waren neben der Organisation und Finanzierung des Wirtschaftswegeausbaus und der Situation der Familienbetriebe in der Region im Allgemeinen auch die Schwierigkeiten und die fehlende Planungssicherheit der Tierhalter rund um das Thema Tierwohl. „Wir haben unsere Ställe nach den jeweiligen aktuellen Bestimmungen gebaut, wenn wir nun etwas ändern wollen, braucht es Baugenehmigungen und daran hakt es oft“, erläutert Ursula Muhle und Michael Uckelmann ergänzt: „Wir müssen das Bewusstsein schaffen, dass die Standards in der Tierhaltung in Deutschland insgesamt schon sehr hoch sind. Wenn gesellschaftlich aber mehr Tierwohl gewünscht ist, dann geht das auf Dauer nur, wenn der Verbraucher dies wertschätzt und das auch monetär – direkt oder beispielsweise über eine staatliche Tierwohlabgabe mitträgt.“
Die Gesprächspartner zogen insgesamt ein positives Fazit aus dem Besuch. Ein solcher Dialog, aber auch Aufklärung von und Kommunikation mit den Verbrauchern sei laut Höne MdL einer der wichtigsten Instrumente der Landwirtschaft ihre Interessen verständlich zu machen und Einfluss zu nehmen. Abschließend gab Familie Muhle dem Politiker mit auf den Weg: „Denken Sie an die Familienbetriebe und beweisen Sie und ihre Kollegen im Hinblick auf diese gesellschaftlich ja gewollten Strukturen das nötige Fingerspitzengefühl. Immer höhere Auflagen wirken wie ein Brandbeschleuniger für das Höfesterben. Keiner kann wollen, dass unsere Lebensmittel zukünftig nur noch aus dem Ausland kommen, weil unsere heimischen Betriebe nicht mehr generationenübergreifend und existenzsichernd wirtschaften können.“
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