11. Februar 2021

Entscheidung über Insektenschutzpaket

Am Mittwoch soll im Bundeskabinett darüber entschieden werden, ob die Entwürfe zum Insektenschutzpaket in das Gesetzgebungsverfahren gegeben werden. Der erste Aufschlag dazu wurde bereits im Jahr 2019 gemacht und sorgt seither vor allem unter Politikern und Landwirten für reichlich Diskussionsstoff. Die vorwiegend auf Restriktionen und Verboten basierenden Gesetzesentwürfe blocken den in der Landwirtschaft bereits stark etablierten Weg der Kooperationen sowie Vereinbarungen zwischen Landwirtschaft, Behörden und Naturschutz gänzlich ab. Gleichzeitig befürchten Landwirte, dass die darin aufgeführten Maßnahmen dem eigentlichen Ziel des Insektenschutzes eher entgegenstehen.

Am Mittwoch soll im Bundeskabinett darüber entschieden werden, ob die Entwürfe zum Insektenschutzpaket in das Gesetzgebungsverfahren gegeben werden. Der erste Aufschlag dazu wurde bereits im Jahr 2019 gemacht und sorgt seither vor allem unter Politikern und Landwirten für reichlich Diskussionsstoff. Die vorwiegend auf Restriktionen und Verboten basierenden Gesetzesentwürfe blocken den in der Landwirtschaft bereits stark etablierten Weg der Kooperationen sowie Vereinbarungen zwischen Landwirtschaft, Behörden und Naturschutz gänzlich ab. Gleichzeitig befürchten Landwirte, dass die darin aufgeführten Maßnahmen dem eigentlichen Ziel des Insektenschutzes eher entgegenstehen.

„Mir ist zusätzlich wichtig, dass klar wird, wie sehr wir Landwirte uns bereits jetzt schon für den Insektenschutz und für die Artenvielfalt einsetzen", erklärt Michael Uckelmann (Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld). „Denn der Erhalt und die Förderung der Biodiversität sind die Grundlagen für ein erfolgreiches und nachhaltiges Wirtschaften auf unseren Höfen." So tragen die Landwirte im Kreis durch eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen zur Biodiversität bei. Es werden beispielsweise Feldvogelinseln, Lerchenfenster oder Uferrandstreifen angelegt oder Flächen werden extensiv bewirtschaftet und weite Fruchtfolgen eingehalten. Viele Landwirte nehmen an freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen teil, bauen, weit über das geförderte Maß hinaus, Zwischenfrüchte an und setzen auch jetzt schon auf boden- und klimafreundliche Anbaumethoden. Gleichzeitig bieten die vielen Höfe im Kreis Coesfeld vielfältigen Lebensraum für die unterschiedlichsten Pflanzen, Tiere und Insekten: Streuobstwiesen, Hecken, Staudenbeete, Totholzhecken oder Trockenmauern beherbergen eine Vielzahl an Kleintieren. „Trotz aller Leistungen werden wir Landwirte teils als Alleinverursacher dargestellt und eine Komplettbetrachtung aller Einflüsse kommt mitunter zu kurz."

Mit großer Sorge blickt der Kreisverbandsvorsitzende der Entscheidung am Mittwoch entgegen. Im Kreis Coesfeld wären unter anderem Schutzgebiete wie Davert, Borkenberge oder die Heubachniederung betroffen. „Wird der Entwurf so weitergebeben, wird es zu gravierenden Eingriffen in die Bewirtschaftung und das Eigentumsrecht auf den Höfen kommen. Darüber hinaus würden beispielsweise auch Bodenbrüter wie Kiebitz, Rebhuhn oder Fasan in ihrem Bestand bedroht, müsste zukünftig vermehrt auf mechanische Unkrautbekämpfung gesetzt werden", fürchtet Michael Uckelmann. „Fachlich wenig durchdachte und wenig zielführende Hauruck-Maßnahmen, bei denen am Ende die Landwirte auf allem sitzen bleiben, helfen keinem, auch nicht den Insekten." Er hat daher, zusammen mit allen Kreisverbandsvorsitzenden des Verbandsgebietes ein Resolutionsschreiben an die politischen Mandatsträger des Kreises Coesfeld auf den Weg gebracht. „Insektenschutz kann nur gesamtgesellschaftlich und in Diskussion miteinander zielführend weitergelebt werden. Für uns steht der Kooperationsgedanken da ganz klar über dem Ordnungsrecht."

Ansprechpartner

Frauke Froning

Tel.: 02541/9428-64
Fax: 02541/9428-70
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