24. September 2020

Erntemaschinen rücken wieder auf die Felder aus

Je nach Wetterlage wird es Ende September und Anfang Oktober noch einmal stressig auf den landwirtschaftlichen Betrieben im Münsterland: Die Maisernte steht an und beendet damit traditionell die Erntesaison. Eine arbeitsreiche und zugleich spannende Zeit für die Landwirte im Kreis Coesfeld, denn nun zeigt sich, ob die Ernteergebnisse mit den Prognosen übereinstimmen. „Der Mais wurde größtenteils bereits im April bei guten Aussaatbedingungen gelegt. Nachdem es im Frühjahr zunächst längere Zeit zu kühl und trocken für eine gute Jugendentwicklung war, konnten sich die Hauptfruchtbestände durch die folgenden, wüchsigen Witterungsverhältnisse oft gut entwickeln. Insgesamt sehen wir aber auch in diesem Jahr große Unterschiede in Abhängigkeit von Bodenverhältnissen, Witterung und Anbaubedingungen, so dass teils die Ernte schon Anfang September begann, sich aber sicher noch bis in den späten Oktober hineinziehen kann", erklärt Michael Uckelmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld.

Je nach Wetterlage wird es Ende September und Anfang Oktober noch einmal stressig auf den landwirtschaftlichen Betrieben im Münsterland: Die Maisernte steht an und beendet damit traditionell die Erntesaison. Eine arbeitsreiche und zugleich spannende Zeit für die Landwirte im Kreis Coesfeld, denn nun zeigt sich, ob die Ernteergebnisse mit den Prognosen übereinstimmen. „Der Mais wurde größtenteils bereits im April bei guten Aussaatbedingungen gelegt. Nachdem es im Frühjahr zunächst längere Zeit zu kühl und trocken für eine gute Jugendentwicklung war, konnten sich die Hauptfruchtbestände durch die folgenden, wüchsigen Witterungsverhältnisse oft gut entwickeln. Insgesamt sehen wir aber auch in diesem Jahr große Unterschiede in Abhängigkeit von Bodenverhältnissen, Witterung und Anbaubedingungen, so dass teils die Ernte schon Anfang September begann, sich aber sicher noch bis in den späten Oktober hineinziehen kann", erklärt Michael Uckelmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld.

Gut die Hälfte der Maisbestände im Kreis Coesfeld wird als Silomais geerntet und auf den Höfen unter Luftausschluss einsiliert. Dieser kann anschließend entweder zur Produktion von Gas in einer Biogasanlage vergoren werden oder, wie auf dem Betrieb der Familie Korbeck aus Osterwick, über das ganze Jahr als hochwertige Futtergrundlage für die Rinder dienen. Der Betrieb Korbeck ist zusammen mit dem Betrieb Löpping (Holtwick), der Rosendahler Teil des Projekts „Energiepflanzenanbau und Biodiversität im Münsterland" der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft. Ziel des Projektes ist es, ökologisch wertvolle Maßnahmen umzusetzen, die in den Anbau von Energiepflanzen integrierbar, für die biologische Vielfalt wertvoll und aus landwirtschaftlicher Sicht zweckmäßig sind. Im Fall der Rosendahler Landwirte bedeutete dies, dass sie auf einer Versuchsfläche ein Stangenbohnen-Mais-Gemenge aussäten und auf dessen ökologische Wertigkeit hin erbprobten. „Wir haben die Mischung in diesem Jahr erstmalig angebaut und sind überrascht über die insgesamt sehr guten Erträge. Teilweise haben die Bohnen den Mais sogar heruntergezogen, was wiederum die Ernte an manchen Stellen deutlich erschwerte", so Stefan Korbeck. Trotzdem wollen sie das Stangenbohnen-Mais-Gemenge im nächsten Jahr wieder anbauen, allerdings mit einer standfesteren Sorte: „Zum einen kann es zur Steigerung der Biodiversität beitragen – so nutzen beispielsweise Bestäuber die Bohnenblüte als Nahrungsquelle – und zum Anderen erhoffen wir uns einen insgesamt höheren Futterwert, vor allem an Proteinen, die wir an anderer Stelle im Zukauf wieder einsparen können."

Bei Korbecks ist in der Silomaisernte die ganze Familie aktiv und sorgt, zusammen mit Nachbarn, Freunden und dem ortsansässigen Lohnunternehmer, dafür, dass der Mais zügig eingelagert werden kann. Eine Silierkette, wie es im Fachjargon heißt, besteht dabei aus vielen Gespannen. Der Häcksler, einige Schlepper mit großen Anhängern um den Mais abzufahren sowie mehrere Schlepper, die den Mais in der Siloanlage durch ihr Gewicht verdichten und die Luft, zur besseren Silierung, herauspressen. „Die Erntemaschinen sind in den letzten Jahren größer und effizienter geworden, denn das Erntegut muss in den günstigen Wetterperioden zügig eingefahren werden. So können wir das Futter ohne Verunreinigungen einlagern und gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass auch die Straßen sauberer bleiben", erklärt Michael Uckelmann. Die Erntefahrzeuge wirken auf viele Verkehrsteilnehmer imposant und nehmen viel Platz auf den Straße ein: „Durch Größe und Gewicht ist es uns oft nicht möglich auf die Straßenränder auszuweichen ohne in Gefahr zu laufen, dass das Gespann abrutscht oder sogar umkippt. Daher bitten wir die anderen Verkehrsteilnehmer hier, aber auch bei stockendem Verkehr und ganz besonders in der Dämmerung und bei Dunkelheit, um deren Verständnis und Rücksichtnahme."

Hintergrundinformationen zum Projekt "Energiepflanzenanbau und Biodiversität im Münsterland":
Als Projektträger führt die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft das Projetk „Energiepflanzenanbau und Biodiversität im Münsterland" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch. Es wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert und ist Teil des Verbundprojekts "Lebendige Agrarlandschaften", das vom DBV koordiniert wird. Ziel des Projekts ist es, ökologisch wertvolle Maßnahmen umzusetzen, die in den Anbau von Energiepflanzen integrierbar, für die biologische Vielfalt wertvoll und aus landwirtschaftlicher Sicht zweckmäßig sind. Zum Erreichen dieser Ziele werden die Fruchtfolgen erweitert, vermehrt bestäuberfördernde Pflanzenarten eingesetzt sowie die Bewirtschaftungsgänge auf dem Acker zeitlich verschoben. Gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten erprobt und optimiert das Projekt in den Kreisen Coesfeld (Rosendahl, Stevede und Flamschen) und Borken in zwei Projektgebieten produktionsintegrierte Maßnahmen hinsichtlich ihrer Praktikabilität, ökonomischen Tragfähigkeit und ihrer Auswirkungen auf die biologische Vielfalt.

Hintergrundinformation Mais
Mais, in Form von Maissilage, CCM oder Körnermais, ist sowohl für Schweine als auch für Rinder ein beliebtes Futtermittel und wird zum Teil auch für die Produktion von Biogas genutzt. Man unterscheidet, je nach Ernteverfahren, zwischen Körnermais, CCM (Corn Cob Mix) und Silomais. Die Ernte von Körnermais hat im Kreis Coesfeld im Vergleich die geringste Bedeutung. Hier werden, ähnlich wie beim Getreide, durch das Dreschen lediglich die Körner geerntet und später zur Konservierung getrocknet. Der Rest der Pflanze verbleibt auf dem Feld. CCM hingegen enthält sowohl die Maiskörner als auch einen Teil der Spindel. Diese werden noch auf dem Feld gemahlen, auf dem Hof einsiliert und später vor allem an Schweine, aber auch in kleineren Mengen an Rinder verfüttert. Im Kreis Coesfeld wie auch in vielen anderen Regionen ist die Ernte als Silomais mit ca. 50 Prozent die Bedeutendste. Die Pflanze wird als Ganzes mit dem Feldhäcksler gehäckselt, abgefahren und als Silage auf den Höfen eingelagert. Sie stellt so eine der Hauptkomponenten in der Fütterung von Rindern dar und wird hier sowohl an Milchvieh, Bullen als auch an das Jungvieh verfüttert.

Ansprechpartner

Frauke Froning

Tel.: 02541/9428-64
Fax: 02541/9428-70
E-Mail schreiben