Hoch Ilonka sorgt für frühlingshafte Temperaturen
Nach dem späten Schneegestöber sorgte nun ein rasanter Wetterumschwung mit Temperaturunterschieden von bis zu 30 Grad dafür, dass die Felder nach und nach abtrocken. Damit war für die Landwirte der Startschuss zu den ersten Feldarbeiten im Frühjahr gesetzt. Den Anfang macht dabei traditionell die Düngung, die bisweilen für frische Landluft in den Bauerschaften im Kreis Coesfeld sorgt. Doch was den einen in der Nase kitzelt, ist für die Pflanzen auf den Feldern wertvoller Nährstoff.
Bereits Anfang Februar war das Ende der Düngesperrfrist erreicht, doch die tatsächliche Ausbringung in der Praxis war größtenteils unmöglich. „Ob und wie viel Dünger auf die Felder gefahren wird, hängt eben nicht nur von dieser Sperrfrist, sondern vielmehr von den Bodenverhältnissen, der Pflanze und von deren Bedarf, vom Nährstoffgehalt der Gülle und nicht zuletzt von den Wetterbedingungen ab", erklärt Michael Uckelmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Coesfeld. Auch jetzt sind noch längst nicht alle Flächen befahrbar, doch dort wo es geht, werden den Pflanzen nun die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung gestellt. Gerade zum aktuellen Beginn der Wachstumsperiode ist der Bedarf der Pflanzen hoch und der Zeitpunkt zur Gabe wertvoller Naturdünger wie beispielsweise Gülle günstig. „Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und Wachstum zu ermöglichen, müssen die dem Boden entzogenen Nährstoffe wieder hinzugefügt werden. Mit dem Einsatz eigener Wirtschaftsdünger, wie beispielsweise Gülle, schließen wir gleichzeitig Nährstoffkreisläufe", erklärt der Landwirt aus Hiddingsel weiter.
Bis das Güllefass jedoch schlussendlich auf das Feld fahren kann, sind im Vorhinein einige Überlegungen, Berechnungen, Analysen und Dokumentationen notwendig: Es werden sowohl Proben des jeweiligen Wirtschaftsdüngers als auch Bodenproben der entsprechenden Flächen analysiert. Auf dieser Grundlage wird, unter Berücksichtigung der Bodenart und des Nährstoffbedarfs der Pflanze, eine Düngebedarfsermittlung erstellt. „Dementsprechend wird für jede Fläche der individuelle Düngebedarf ermittelt, um so eine möglichst exakte Versorgung zu gewährleisten und Nährstoffauswaschungen zu vermeiden." Dabei wird auf immer modernere Technik gesetzt, die es inzwischen sogar ermöglicht direkt bei der Ausbringung auf wechselnde Boden- und Wachstumsbedingungen innerhalb der Fläche zu reagieren. Außerdem versuchen die Landwirte durch bodennahe Ausbringung oder gegebenenfalls schnelle Einarbeitung der Wirtschaftsdünger, Gerüche möglichst zu reduzieren. „In der Nähe von Wohnbebauungen versuchen wir, wenn möglich, nicht unbedingt an den Wochenenden zu fahren, wenn die meisten Anwohner zuhause sind. In Zeiten der Corona-Krise und vermehrtem Homeoffice hilft das natürlich nur bedingt. Gleichzeitig sind aktuell wesentlich mehr Erholungssuchende in den Außenbereichen unterwegs, daher möchten wir an dieser Stelle um gegenseitige Rücksichtnahme bitten, wenn es auf den Wirtschaftswegen voller wird", ergänzt Tobias Großerichter, Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes.
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