18. Januar 2016

Lieber miteinander reden statt übereinander

Rund 50 Teilnehmer aus dem Kreis haben mitdemonstriert, als es am Samstag vor dem Berliner Hauptbahnhof hieß „Wir machen euch satt!“. Unter diesem Motto haben über 1.000 Landwirte aus allen Teilen Deutschlands dafür geworben, wieder zu einer sachlichen, ideologiefreien Diskussion über Landwirtschaft zurückzukehren.

Rund 50 Bäuerinnen und Bauern aus dem Kreis Coesfeld haben mitdemonstriert als es am Samstag vor dem Berliner Hauptbahnhof hieß „Wir machen euch satt!“. Unter diesem Motto haben über 1.000 Landwirte aus allen Teilen Deutschlands dafür geworben, wieder zu einer sachlichen, ideologiefreien Diskussion über Landwirtschaft zurückzukehren. Wenige Stunden später sind wenige Meter weiter laut Polizeiangaben rund 13.500 Teilnehmer des Aktionsbündnisses „Wir haben es satt“ vom Potsdamer Platz zum Bundeskanzleramt gezogen und haben gegen industrielle Lebensmittelproduktion, Massentierhaltung und Agrarindustrie demonstriert. Diese in der Hauptsache von Tierschutz, Veganer und Naturschutzorganisationen getragene Demonstration fand zum mittlerweile sechsten Male am Rande der Grünen Woche statt.

Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Michael Uckelmann, hat an der Demonstration der Landwirte vor dem Hauptbahnhof teilgenommen und zieht im Nachgang ein zufriedenes Fazit: „Unsere Botschaften sind angekommen. Wir haben ein Zeichen gesetzt und auch die Stimmung unter den Teilnehmern aus dem Kreis Coesfeld war gut.“ Einige aus der Coesfelder Gruppe hatten selbst gemachte Transparente mitgebracht, auf denen sie für einen ehrlichen Dialog über die Landwirtschaft der Zukunft warben. Slogans wie „Ihr steht im Discounter – Wir stehen am Pranger!“ oder „Vater, Sohn, 1 Angestellter, 1 Azubi – Nennt ihr das Agrarindustrie?“ brachten die Stimmung auf den Punkt, so Uckelmann: „Unsere Landwirte wünschen sich, dass wieder mehr miteinander statt übereinander geredet wird. Im Kreis Coesfeld versuchen wir dies über unseren Verband unter anderem mit der Organisation von Hofgesprächen, den Facebook-Auftritt ‚Coesfelder Bauernfamilien‘, dem Tag des offenen Hofes am 3. Juli in Billerbeck oder der Aktion ‚Auf gute Nachbarschaft‘ mit den Hofschildern.“ Aber auch jeder Einzellandwirt könne etwas tun: „Es nützt nichts, sich zu verstecken. Wir Landwirte müssen auf die Bevölkerung zugehen und erklären, was wir tun und warum. Im Gegenzug erwarten wir aber auch, dass wir miteinbezogen werden, wenn öffentlich über die richtige Form von Tierhaltung und Ackerbau geredet wird. Das hat auch mit Fairness zu tun. Das haben wir zuletzt einige Male vermisst.“

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