4. Juli 2025

Landwirtschaftlicher Stadtverband Brilon und Marsberg:

Initiative des Naturparks Diemelsee /Biologische Station HSK in Marsberg und Brilon, Biotopverbundprojekt

Zu dem obigen Thema fand am 10.06.2025 eine Videokonferenz im Austausch mit Akteuren des Naturparks, der Biologischen Station, Vertretern des Kreisbauernverbands Waldeck, der LWK und dem geschäftsführenden Vorstand des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes statt.

Das Projektgebiet umfasst im Wesentlichen Flächen auf hessischer Seite (Kreis Korbach), zu rund 25 % aber auch Flächen im Bereich Marsberg Süd und Marsberg Südost sowie Brilon Süd. Insgesamt will man 60 ha Mais in der Nähe von Bachläufen naturnah entwickeln, um ein Biotopverbundsystem herzustellen. Auf NRW-Seite sollen in den Stadtbereichen Brilon und Marsberg insgesamt 10 ha bis 15 ha Suchfläche eingeplant sein.

Wir haben besonderen Wert darauf gelegt, dass die betroffenen Eigentümer direkt von den Initiatoren kontaktiert werden. Gegebenenfalls wird im Herbst also das Projekt vor Ort anhand eines Beispiels (Exkursion) vorgestellt, gegebenenfalls auch während der Winterversammlungen in Brilon und Marsberg.

Grundsätzlich werden keine Grundstücke angekauft, sondern im Einvernehmen zwischen Eigentümer, Pächter und Naturpark sollen die wenigen Grundstücke (nochmals: ca. 15 ha) auf freiwilliger Basis unter Anwendung von Vertragsnaturschutz ökologisch weiterentwickelt werden.

Ein offenes Problem stellt allerdings folgendes dar: An die Biotopverbundsysteme können natürlich intensiv genutzte landwirtschaftliche Nutzflächen angrenzen, beispielsweise Ackerflächen, die über Drainagen Richtung Bach entwässert werden. Ungeklärt ist bislang die Frage, was passiert, wenn die Drainagen abgeschnitten werden und der Acker nicht mehr entwässert werden kann. In einigen Projektpunkten stoßen die Ideen des Naturparks auf Zustimmung des landwirtschaftlichen Berufsstandes: So will man beispielsweise gewisse Teilbereiche entfichten und die unwirtschaftlichen Waldstandorte zu (extensive) Grünland entwickeln. Ähnlich wie bei dem Liveprojekt der Möhne Renaturierung könnten sich hier durchaus Vorteile für die heimische Landwirtschaft ergeben, indem weitere landwirtschaftliche Nutzflächen entstehen, die örtlichen Landwirten für die Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt werden können.

Über den Fortgang werden wir Sie auf dem Laufenden halten.