TV-Kritik | 4. März 2023

Rapsflächen sind keine Monokulturen

Acht Punkte gegen Raps-Bashing: Borkener Landgeschichten kritisieren Wissen-vor-Acht-Folge mit Thomas D

Für Empörung bei Bauernfamilien auch im Kreis Borken hat in dieser Woche eine Folge der ARD-Sendung "Wissen vor Acht" gesorgt. Der als Mitglied der Fantastischen Vier bekannte Rapper und Moderator Thomas D wollte den Zuschauern am Dienstagabend (28.2.) erklären, warum Raps eine Monokultur & schädlich für die Artenvielfalt ist. Das Autorenteam der Borkener Landgeschichten hat sich des Themas angenommen und acht Punkte gesammelt, die in dem Beitrag so nicht stimmen . Wir geben die Punkte des Facebook-Beitrags hier unverändert wieder:

1.      MONOKULTUR ≠ REINKULTUR

Reinkultur= Anbau einer einzigen Kulturpflanze auf einem Ackerstück

Monokultur = Reinkultur auf demselben Acker über mehrere Jahre (ohne Fruchtfolge)

 

2.      RAPS IST KEINE MONOKULTUR!

Raps verträgt sich nicht über mehrere Jahre auf derselben Fläche. In der Fruchtfolge hält der Bauer mindestens eine dreijährige Anbaupause ein.

 

3.      AUCH IN EINER REINKULTUR-RAPSFLÄCHE GIBT ES VIELFALT!

Eine wahre Wonne ist eine Rapsfläche vor allem für Bienen & Hummeln, aber auch andere Insekten wie Schmetterlinge & Schlupfwespen, sowie verschiedene Vogelarten wie etwa Fink & Lerche nutzen Raps als Nahrungsquelle.

WLV Bild

4.      WIESEN UND WEIDEN WERDEN NICHT VERDRÄNGT!

In NRW gilt seit 2011 ein Umbruchverbot für Dauergrünland. Im Kreis Borken beispielsweise ist die Grünlandfläche seither auch weitgehend konstant geblieben.

 

5.      LANDWIRTE LEGEN BEREITS VIELFACH BLÜHSTREIFEN FÜR DIE VIELFALT AN!

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit Biodiversitätsmaßnahmen hat zugenommen. Im Kreis Borken legt im Schnitt mehr als jeder dritte Landwirt freiwillig einen Blühstreifen oder eine Bejagungsschneise an.

6.      INTENSIVE LANDWIRTSCHAFT UND NACHHALTIGKEIT FUNKTIONIEREN GLEICHZEITIG

Dies bestätigen auch viele Wasserwerke, die mit Landwirten im Kreis Borken seit Jahren freiwillige Wasserschutzmaßnahmen umsetzen. Von denen nützen übrigens viele (zum Beispiel der Zwischenfruchtanbau) auch Artenvielfalt & Bodenleben. #Wasserkooperation

 

7.      DAS MÄHEN DER GRÜNSTREIFEN IM HERBST IST NICHT IMMER DER BESTE ZEITPUNKT!

Nach der Ernte der Feldfrüchte lassen viele Landwirte Blühstreifen auch im verblühten Zustand bis zum Frühjahr stehen, um Wild & Insekten Schutzräume zu ermöglichen.

 

8.      ÜBERDÜNGUNG IST KEIN ZUNEHMENDES, SONDERN EIN ABNEHMENDES PROBLEM!

Ja, Überdüngung war ein Problem. Aber seit mehr als 20 Jahren arbeitet eine wachsende Zahl von Landwirten zusammen mit der Wissenschaft und Beratungsorganisationen sehr konsequent an Verbesserungen. Mit Erfolg. Die Entwicklung der gemessenen Nitratwerte im Kreis Borken ist positiv.