Große Trecker-Demo auf der B1

Bauern planen Aktionswoche gegen die Sparpläne der Bundesregierung
Kreis Soest (wlv). „Die Schmerzgrenze ist erreicht, das Maß ist voll“, sagt der heimische Landwirtevorsitzende Josef Lehmenkühler und kündigt eine Aktionswoche der Landwirtschaft an. „Das Fass zum Überlaufen brachten kurz vor Weihnachten gleich zwei geplante Vorhaben der Bundesregierung im Zuge der Haushaltskonsultierungen: die Streichung der Agrardieselkonditionen sowie die Rücknahme der Kfz-Steuerbefreiung“, so Lehmenkühler.
Deshalb hat der Deutsche Bauernverband vom 8. - 15. Januar 2024 zu einer Aktionswoche aufgerufen. Der Landwirtschaftliche Kreisverband beteiligt sich an dieser Aktionswoche mit einer großen Trecker-Demonstration am Montag, dem 8. Januar auf der B1. Im Laufe der Woche erfolgen weitere Informationsveranstaltungen und Politikergespräche. Abschluss dieser Aktionswoche ist dann eine Großdemonstration am 15. Januar in Berlin.
„Wir planen für den kommenden Montag (8. Januar) gemeinsam mit unserem Nachbarkreisverband Ruhr-Lippe eine Sternfahrt aus allen Orten der Region zur B1 und dann eine Trecker-Demonstration zwischen Unna und Geseke auf der B1“, sagt Lehmenkühler und erklärt: „In allen Ortsverbänden treffen sich die Landwirtinnen und Landwirte und fahren gemeinsam zu Sammelpunkten in der Nähe der B1. Von dort geht es um 11.00 Uhr weiter zur Fahrt auf der B1 zwischen Unna und Geseke.“
Notwendig: Wandel der Agrarpolitik hin zu mehr Fachverstand
„Nach unzähligen unpraktikablen Auflagen, Kürzungen und Angriffen auf die Landwirtschaft der letzten Jahre sollen wir Bauern jetzt auch noch die Fehlplanungen im Bundeshaushalt ausbügeln, das ist einfach zuviel “, erklärt Lehmenkühler den Protest. „Wir Bauernfamilien demonstrieren gegen die Streichung der Agrardieselvergütung und der Kfz-Steuerbefreiung land- und forstwirtschaftlicher Fahrzeuge und wir fordern eine praxistauglichere Agrarpolitik. „Wir fordern einen Wandel hin zu einer Politik, die von mehr Fachverstand geleitet ist, die mit ihren Entscheidungen der einheimischen Nahrungsmittelerzeugung eine Perspektive gibt“, mahnt er.
Bauern demonstrieren, finden sonst kein Gehör in der Politik
Die Bauernfamilien wollen so auf ihre existenzbedrohende Situation hinweisen. Der Vorsitzende bittet die Bevölkerung um Verständnis: Die heimische Landwirtschaft mache in dieser massiven Weise auf ihre Situation aufmerksam, da sie sonst leider kein Gehör in der Politik finde. „Ganz besonders wichtig ist uns die Sympathie unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen, wir wollen sie weiterhin erhalten.“ Er gibt deutlich zu verstehen: „Wir wollen demonstrieren und nicht blockieren.“ Die Sicherheit der Menschen im Straßenverkehr habe während der gesamten Demonstration Vorrang.
Landwirte stehen für Toleranz und demokratische Werte
„Alle die uns ehrlich unterstützen, sind herzlich willkommen“, so der Vorsitzende. „Wir distanzieren uns aber ganz deutlich von denen, die unsere Proteste nutzen, um eigene radikale Botschaften zu platzieren. Das sind nicht wir und das sind nicht unsere Botschaften. Landwirte und Landwirtinnen stehen für Toleranz und demokratische Werte.“ Das würden sie sowohl bei der Wahl der Beschilderung als auch bei sonstigen Symbolen, Fahnen etc. berücksichtigen. Lehmenkühler unterstreicht: „Wir können es nicht verhindern, wenn andere sich mit entsprechenden Parolen eventuell einreihen, doch von diesen distanzieren wir uns aber deutlich.“
Hinweis zum Ablauf der Demo:
Die Abfahrt findet um 11.00 Uhr an insgesamt 6 Orten statt, diese sind:
- Börde Agrar, Wickenfeld 7, 59590 Geseke
- Schlüter Baumaschinen, Soester Straße 49-51, 59597 Erwitte
- Betrieb Sander, Bundesstraße 17, 59505 Bad Sassendorf
- RWM Ostönnen, Ladestraße 7, 59494 Soest
- Bioenergie Hellweg (Stute-Schlamme), Büdericher Bundesstraße 59, 59457 Werl
- WLV Geschäftsstelle Unna, Marie-Curie-Straße 6, 59423 Unna
Um 10.30 Uhr werden sich die Landwirtinnen und Landwirte dort treffen.
Die Fahrt führt von den Treffpunkten nach Westen bis zum WLV in Unna, dort wird gedreht. Die Unneraner starten nach Osten bis Geseke, von dort geht es zurück.
Positionierung des Vorstandes des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest zur Trecker-Demonstration am 8. Januar 2024 auf der B1
Wir demonstrieren gegen die Streichung der Agrardieselvergütung und der Kfz-Steuerbefreiung land- und forstwirtschaftlicher Fahrzeuge und wir fordern einen Wandel der Agrarpolitik hin zu einer Politik, die von mehr Fachverstand geleitet ist und die mit ihren Entscheidungen, der einheimischen Nahrungsmittelerzeugung eine Perspektive gibt.
Wir wollen mit der Demonstration am 8. Januar auf uns aufmerksam machen und unseren Forderungen deutlichen Ausdruck verleihen. Wir wollen demonstrieren und nicht blockieren. Die Sicherheit der Menschen im Straßenverkehr hat auch während der Demonstration Vorrang.
Alle die uns ehrlich unterstützen, sind herzlich willkommen. Wir distanzieren uns aber ganz deutlich von denen, die unsere Proteste nutzen, um eigene radikale Botschaften zu platzieren. Das sind nicht wir und das sind nicht unsere Botschaften. Wir stehen für Toleranz und demokratische Werte. Das werden wir sowohl bei der Wahl der Beschilderung als auch bei sonstigen Symbolen, Fahnen etc. berücksichtigen. Wir können nicht verhindern, dass andere sich mit entsprechenden Parolen einreihen, von diesen distanzieren wir uns aber deutlich.
Wir machen in dieser massiven Weise auf unsere Situation aufmerksam, sonst finden wir in der Politik kein Gehör. Aber die Sympathie unserer Mitbürger ist uns wichtig, wir wollen sie weiterhin erhalten.
Der Vorstand des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest