"Es war ein gesundes Jahr"

Getreidespeicher voll, Grünland gesichert, Preise auf gutem Niveau – Landwirtschaftlicher Kreisverband legt Erntebilanz vor
Schmallenberg / Hochsauerlandkreis. „Wer seinen Betrieb in Ordnung hat und aufmerksam wirtschaftet, kann in diesem Jahr sehr zufrieden sein“ – Milchbauer Stefan Fuchte aus Eslohe spricht beim Erntedankempfang des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland auf dem Kartoffelhof der Familie Ax in Schmallenberg in seiner Bilanz für die Milchbauernhöfe von einer zufriedenstellenden Situation. Das ist besonders nach dem letzten Jahr, das durch die Blauzungenkrankheit geprägt war, eine mehr als erfreuliche Entwicklung. Vom Ortsverband Schmallenberg schlägt Georg Muth-Köhne für den Ackerbau ähnliche Töne an: Die Getreideernte hat trotz zwischendurch leicht störenden Regens gut geklappt, überall sehr gut, die Scheunen sind voll. Leider hat das bei Getreide auch immer sofort mit sinkenden Weltmarktpreisen zu tun.
Kreisverbandsvorsitzender Wilhelm Kühn aus Arnsberg begrüßte zum Termin „2025 Erntedank im Sauerland“ den gesamten Vorstand des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Vertreterinnen der Landfrauen, die stellvertretende Landrätin und einige Medienvertreter auf dem Bauernhof der Familie Ax in Schmallenberg. Besonderheit auf diesem Hof: Hier werden Kartoffeln angebaut und direkt auf dem Hof und in Supermärkten der Umgebung vermarktet, Schwerpunkt von Senior Franz-Otto Ax. Sohn Caspar Ax führt maßgeblich Regie im Stall, die Milchkuherde ist sein Fachgebiet auf dem Hof.
Georg Muth-Köhne, Ackerbau: „Ein gesundes Jahr“
„Es war ein gesundes Jahr – wir hatten nur ganz wenig Schädlingsbefall an den Kulturen“ sagt er. Und weiter: „Im Frühjahr kam der Regen für die Entwicklung des Getreides immer noch gerade passend, bevor es zu trocken geworden wäre. Die Getreideernte hat trotz zwischendurch leicht störenden Regens gut geklappt, die Ergebnisse sind, so Muth-Köhne wörtlich: „Spitze“, die Scheunen sind voll. Leider hat das bei Getreide auch immer sofort mit sinkenden Weltmarktpreisen zu tun.
Die Maisernte hat begonnen, wird im Hochsauerlandkreis aber wohl erst in den nächsten ein bis zwei Wochen so richtig Fahrt aufnehmen. Die Bestände sehen gut aus, es wird eine durchschnittliche Ernte. Auch die ersten Zuckerrüben sind bereits geerntet.“
Stefan Fuchte, Grünland: „Wetter kam wie bestellt“
Auch beim Grünland lief alles wie am Schnürchen, Stefan Fuchte schmunzelt: „Wenn man das Wetter in diesem Jahr hätte bestellen können, wäre es genauso gewesen“ Die Milchbauernhöfe sind in einer zufriedenstellenden Situation. Das ist besonders nach dem letzten Jahr, das durch die Blauzungenkrankheit geprägt war, eine mehr als erfreuliche Entwicklung. Nach dem „Loch“ durch die Krankheit, bei der Tiere verendet sind und die Milchleistung deutlich sank, sind die Milchpreise durch die Verknappung gestiegen. Und im Anschluss die Rinderpreise ebenso. Zum Glück haben die Meisten ihre Bestände in diesem Frühjahr rechtzeitig gegen die Blauzungenkrankheit geimpft, sodass diese Seuche nun eingedämmt scheint. Regen immer zur rechten Zeit hat das Gras wunderbar wachsen lassen, sodass überall vier, teils auch sogar fünf Grasschnitte eingefahren und siliert wurden.
Landfrauen Schmallenberg, Sprecherin Adelheid Zelczak:
Die Erntekrone wurde in diesem Jahr von den Schmallenberger Landfrauen hergerichtet. Am 2. Oktober nimmt sie ihren gewohnten Platz im Mescheder Kreishaus ein. Adelheid Zelczak beschreibt die Bedeutung dieses Symbols für Dankbarkeit und Wohlstand: „Das Erntedankfest erinnert uns in dieser schnelllebigen Zeit an Demut vor der Natur.“
#ZukunftsBauer: Zuversichtlicher Blick auf den eigenen Erfolg
Dr. Christina Große-Frericks geht gemeinsam mit Robert Gördes und Niklas Moers auf das Projekt #ZukunftsBauer ein, das inzwischen eine Bewegung im Deutschen Bauernverband geworden ist, allen voran im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV). Optimistischer, selbstbewusster, zuversichtlicher Blick auf den eigenen Betrieb, das eigene Tun. Vorhandenes schätzen, Entwicklungsmöglichkeiten sehen, Neues wagen. Das ist die Kernidee des #ZukunftsBauern. Und: Bei Schwierigkeiten: Sich Hilfe holen!
Große-Frericks: „Diese Kombination hier in Schmallenberg ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man Kräfte bündeln kann, mehrere Standbeine schaffen und damit natürlich auch die in Generationen gewachsene Kulturlandschaft erhalten.“
Im Anschluss an die kleine Feierstunde, bei der sich auch die 1. Stellv. Landrätin Hiltrud Schmidt für den Hochsauerlandkreis herzlich für die Erntekrone bedankt hatte, besichtigten alle Teilnehmer den Hof Ax. Franz-Otto Ax demonstrierte Arbeitsschritte in der Scheune nach der Kartoffelernte, Sohn Caspar nahm die Berufskolleg-inn-en mit in den Milchkuhstall. (Hof Ax im Internet:
https://www.hof-ax.de/unser-hof/)
Alle Informationen und Zahlen zur Ernte in Westfalen-Lippe finden Sie hier:
https://wlv.de/presse/pressemeldungen/gute-ertraege-hoher-preis-und-kostendruck-forschung-unerlaessl