11. April 2022

KREISVERBAND AKTUELL

Mit diesem Mitgliederbrief informiert der Vorsitzende über Aktuelles.

Liebe Mitglieder,

ich hoffe, Sie alle konnten die vergangene Schönwetterperiode für Außenarbeiten nutzen und so zu mindestens in der Arbeit in Feld, Wald und Flur ein wenig Normalität in diesen unruhigen Zeiten erleben.

Wir erleben nicht nur eine starke Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen in der Landwirtschaft, sondern sind auch Zeugen, wie eine Gewissheit des europäischen Friedens und Wohlstandes sehenden Auges für machtpolitische Interessen zerstört wurde.

An dieser Stelle möchte ich den Opfern auf beiden Seiten gedenken, die einen die verteidigen, die anderen die „verheizt" werden und natürlich das Volk der Ukrainer, die unter den Folgen dieses Krieges unendlich leiden und feststellen müssen, dass rundum taktiert wird, da die Drohung eines Weltkrieges greifbar ist.

Es ist nicht zu leugnen, dass die Folgen auch die ärmsten Länder leiden lassen. Die Verwerfungen an den Agrarmärkten treffen nicht nur uns in der Produktion und der Frage woher sollen unsere Produktionsmittel zu welchen Preisen kommen, sondern greifen unmittelbar in die Beschaffung von Grundnahrungsmitteln ein. Hier erinnere ich an die Folgen von erhöhten Weizenpreisen im sog. ägyptischen Frühling.

Ich sehe hier Machtbestrebungen, in denen Russland als Kornkammer mit vielleicht zukünftiger Dominanz im Schwarzen Meer und China mit gefüllten Lagerhäusern als Wohltäter der armen Länder Abhängigkeiten schaffen werden.
Wir sind hier also vielleicht schon in einem Weltwirtschaftskrieg angelangt.

Umso bitterer, dass von der EU keine Bestrebungen ausgehen, unsere Produktion zu steigern. Dies wäre auch mit dem Klimaschutz vereinbar. Andere Länder wie Brasilien haben die Nachfrage erkannt. Ich sehe keinen Vorteil darin unser Klimagewissen hier auf einem Gunststandort zu beruhigen, um das gleiche Produkt irgendwo zu zweifelhafteren Bedingungen (Gentechnik, Regenwald) zu erzeugen.

Was macht nun der Verband? In unzähligen Gesprächen versuchen der DBV, aber auch der WLV zu erklären, dass Klimaschutz und Produktion sich nicht wiedersprechen müssen, dass die angedachten Ziele des Green Deal aber nicht nur zu einer Verteuerung der Produktion und der Nahrungsmittel führen, sondern die EU als Nicht-mehr-Exporteur sondern Importeur von Nahrungsmitteln direkt mitverantwortlich für das Thema Hunger ist.
Wir machen klar, dass Umweltschutz und Klimaschutz durchaus mit der Produktion vereinbar sind, interessanterweise ist dies auch oft nahe am ökonomischen Optimum.

Vieles können Sie mitverfolgen in der WLV-App (im Appstrore runterladen und unter www.wlv.de [Startseite] die Registrierung starten), in der immer wieder tagesaktuelle Themen, aber auch Äußerungen von Berufskollegen die Situation spiegeln.

Wir müssen immer wieder versuchen in diesen schwierigen Rahmenbedingungen einen Weg zu finden, der letztlich als Kompromiss machbar ist.

Ich wünsche Ihnen Zufriedenheit bei der Ausübung Ihres Berufes und Standfestigkeit in dem was uns täglich begegnet.

Wenn Sie in diesen schwierigen Zeiten Rat wünschen, steht die Geschäftsstelle mit Ihren Fachgebieten gerne zur Verfügung. Unser Team ist stets motiviert Lösungen zu erarbeiten.

Auch wir möchten mit der Zeit gehen und beabsichtigen diesen Mitgliederbrief in Zukunft wie das KV-Aktuell nur noch per E-Mail zu versenden. Auch die Ortsverbände streben einen E-Mail-Verteiler an. Bitte teilen Sie der Geschäftsstelle unter 05221/34204-12 oder
Heike.Gladtfeld@wlv.de Ihre E-Mail-Adresse mit, soweit Sie es noch nicht getan haben.

Ein Frohes Osterfest und bitte passen Sie auf sich auf!

Dieter Hagedorn
- Vorsitzender -

Termine:
28.04.2022 Vertreterversammlung Lippe
04.05.2022 digitale Diskussion mit Landtagskandidaten
20.05.2022 Grillen „nach Corona"
03.09.2022 Tag der Landwirtschaft in Lage
24.09.2022 Familiensamstag in Detmold