WLV in Brüssel kritisiert EU-Richtlinien als praxisfremd

WLV in Brüssel kritisiert EU-Richtlinien als praxisfremd
Präsident Hubertus Beringmeier und die Vorsitzenden der WLV-Kreisverbände, auch Herr Hagedorn aus Lippe, haben ihre Kritik an EU-Vorhaben wie der Industrieemissionsrichtlinie und der EU-PSM-Anwendungsverordnung direkt ins Zentrum der EU-Gesetzgebung getragen.
Am Mittwoch stand Stefan Leiner, Referatsleiter Industrieemissionen der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission, den Besuchern aus Westfalen-Lippe Rede und Antwort (siehe Bild).
"Diese Richtlinie hat das Zeug, unserer bäuerlichen Tierhaltung in Westfalen-Lippe den Garaus zu machen", warf Hubertus Beringmeier den Autoren der Richtlinie vor. Was nach dem Gespräch blieb war das Gefühl, dass Brüssel weit weg ist von den Sorgen und Nöten vieler Betriebe.
Neben einem intensiven Austausch mit den Mitarbeitern der DBV-Geschäftsstelle in Brüssel um den Green Deal und seine Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft wurden weitere Gespräche mit dem Europäischen landwirtschaftlichen Dachverband COPA-COGECA und Abgeordneten des Europäischen Parlaments geführt und vertiefet.
Die Auswirkungen der Vorhaben auf Westfalen-Lippe sind eindeutig. Der aktuelle Entwurf der Industrieemissionsrichtlinie hat das Zeug, der bäuerlichen Tierhaltung in Westfalen-Lippe den Garaus zu machen. Der Ackerbau in Westfalen-Lippe bleibt ebenfalls nicht verschont. Von der aktuellen Ausweisung der Schutzgebietskulissen (LSG, WSG, HQSG) wäre auch Lippe mit über 90 % der nutzbaren Ackerfläche betroffen. Fruchtbarste Böden verlieren an Produktivität. Die Versorgung der Menschheit mit (regionalen) Lebensmitteln wird dadurch zunehmend gefährdet.