Tierwohl-Cent | 12. Februar 2024

Cem Özdemirs Plan zur Fleischsteuer:

„Tierwohl-Cent“ kein Mehrwert für die Tierhalter Hagedorn: „Unklar ist, ob das Geld tatsächlich bei den Bauern ankommt.“

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemirs hat den Ampelfraktionen einen Plan für einen Tierwohl-Cent vorgelegt. Was hält der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn, davon?

„Hier verbirgt sich eine Fleischsteuer hinter, die auf die verbrauchte Menge erhoben wird“, erklärt Hagedorn und macht deutlich: „Die Einnahmen aus solch einer Verbrauchssteuer fließen in den Bundeshaushalt, sie sind aber nicht zweckgebunden.“

Die Gefahr sei, „dass diese Mittel langfristig nicht wieder zurück in die Tierhaltung und Umbaumaßnahmen fließen.“ Dies müsse doch das Ziel einer Tierwohlabgabe sein. Am Ende werde das Fleisch nur teurer. „Und die dringend erforderliche Planungssicherheit, die gerade die Tierhalter brauchen, ist nicht gegeben", hebt Hagedorn hervor.

Hagedorn: „Letztendlich wird es an der Landentheke entschieden.“

Denn der Käufer entscheide, ob er das deutsche - nun teurere Fleisch oder das Alternativ - vielleicht günstigere Fleisch aus dem Import, kaufe. Hagedorn: „Hier wird Hilfe suggeriert, die letztlich aber vom Markt entschieden wird.“ Er befürchtet, dass der Landwirt auf den Kosten sitzen bleibt.

Zudem warnt er vor „noch mehr Bürokratie.“ Eine Verbrauchssteuer mit gesondertem Steuerlager schaffe erst einmal wieder viel Bürokratie sowie Zusatzkosten, ohne dass ein Mehrwert für die Tierhalter entstehe. „Das kann doch nicht Sinn und Zweck sein“, untermauert Hagedorn.