Was wächst denn da? | 6. Juni 2025

Bohnen und Erbsen auf heimischen Feldern

Die Erbse fällt mit ihren verzweigten, feinen Ranken und den Schoten auf. Diese Hülsenfrucht zählt wie die Ackerbohne zu den Eiweißpflanzen, sie enthält hochwertiges Protein.
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Eiweißpflanzen mit vielen Vorteilen

Das Pfingstwochenende steht vor der Tür. Viele Bürgerinnen und Bürger zieht es nach draußen. Wer sich in diesen Tagen in der Feldflur umschaut, fragt sich vielleicht, was da für Pflanzen auf dem Acker wachsen: Kräftige Stängel, dunkelgrüne Blätter, weiße Blüten - das sind Ackerbohnen. Die Erbse fällt mit ihren verzweigten, feinen Ranken und den Schoten auf. Ackerbohne und Erbse sind Eiweißpflanzen und wurden im März / April ausgesät.

Nützliches Zusammenleben

Die Hülsenfrüchte gehören zu den Leguminosen. „Sie haben eine ganz besondere Fähigkeit“, erzählt Joachim Schmedt, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke: „Zusammen mit Knöllchenbakterien, die an den Wurzeln der Pflanzen leben, gehen sie eine Symbiose ein.“ Die Bakterien nehmen Stickstoff aus der Luft auf und versorgen die Pflanze damit. Im Gegenzug erhalten die Bakterien von den Pflanzen Kohlenhydrate, von denen sie sich ernähren. „Aufgrund dieser nützlichen Gemeinschaft brauchen Felder, auf denen Leguminosen wachsen, nicht mit Stickstoff versorgt werden“, erläutert der Vorsitzende.

Viele Vorteile

Ihre Pfahlwurzeln dringen darüber hinaus bis in mehrere Meter tiefe Bodenschichten vor, lockern somit die Erde und erschließen tieferliegende Nährstoffe. Außerdem: Die Ackerfrucht, die anschließend auf diesen Feldern wächst, wie Wintergetreide - das im Herbst ausgesät wird - profitiert ebenfalls von den Leguminosen. So können beispielsweise Wintergerste oder Winterweizen diese Nährstoffe optimal verwerten.

Gut für Biene und Bodenorganismen

Die Ackerbohnen und Erbsen bereichern weiter die Fruchtfolge - also das Repertoire an Pflanzen, die abwechselnd auf einem Feld angebaut werden. Ihre Blüten sind eine gute Nahrungsquelle für Insekten. Zudem freuen sich Regenwürmer und Co. über die Pflanzenreste, die nach der Ernte auf dem Acker verbleiben. Leguminosen tragen somit dazu bei, dass sich mehr Humus auf dem Feld bildet.

Erbsen und Bohnen - hochwertiges Protein

„Die Erbsen werden Anfang bis Mitte August, die Ackerbohnen Ende August mit dem Mähdrescher geerntet“, erläutert der Landwirtevorsitzende. Hauptsächlich werden sie in Deutschland als hochwertiges Proteinfutter für die Tiere verwendet, aber auch für die menschliche Ernährung. Somit sind sie, im Vergleich zu importierten Soja, ökologisch sinnvoller und klimaschonender.

WLV Bild
Derzeit blühen die Ackerbohnen. Ihre Blüten sind eine gute Nahrungsquelle für Insekten. Sie bereichern darüber hinaus die Fruchtfolge. Zudem freuen sich Regenwürmer und Co. über die Pflanzenreste, die nach der Ernte auf dem Acker verbleiben.