Grünen Woche | 23. Januar 2025

Junglandwirte vermitteln Städtern Landwirtschaft

Bild: Nina Keßmann, Silas Nobbe und Fabienne Sander möchten der heimischen Landwirtschaft ein Gesicht geben und durch eigene Erzählungen greifbarer machen.
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Junglandwirte vermitteln Städtern Landwirtschaft auf der Grünen Woche 2 junge Landwirtinnen und 1 Landwirt aus dem Mühlenkreis in Berlin dabei

Minden-Lübbecke /WLV (Re) Auf der weltweit größten Messe für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin geben zwei junge Landwirtinnen und ein Landwirt aus dem Mühlenkreis Einblicke in ihren Hofalltag. Nina Keßmann, Fabienne Sander und Silas Nobbe, alle drei aus Stemwede, sind auf der Grünen Woche im Einsatz.

„Offen und ehrlich möchten wir den Messebesuchern und Großstädtern das Leben und Arbeiten auf dem Hof und dem Feld vermitteln“, erklärt Nina Keßmann. Sie ist mit Fabienne Sander und Silas Nobbe zum ersten Mal dabei. Allen drei jungen Leuten liegt die Öffentlichkeitsarbeit am Herzen. Ihr Anliegen: Der heimischen Landwirtschaft ein Gesicht geben und durch eigene Erzählungen greifbarer machen.

Praktische Landwirtschaft vermitteln

Viele Menschen kämen leider nur noch wenig mit Landwirten in Kontakt. So gehe Wissen verloren. „Deshalb gehen wir in die Stadt und sprechen mit den Städtern“, betont Fabienne Sander. An die Bauern werden viele Ansprüche gleichzeitig gerichtet. Einerseits sollen sie die Bevölkerung mit frischen, regionalen und möglichst günstigen Lebensmitteln versorgen, zudem sollen sie die Biodiversität erhalten, klimaneutral erzeugen, tiergerechte Haltungen ermöglichen sowie krisensicher in ihrer Bewirtschaftung sein. Mit Menschen ins Gespräch zu kommen, das ist den drei Stemwedern wichtig. Es sei leider oft wie beim Fußball, jeder meine Mitreden zu können, sagt Silas Nobbe. Darum wollen sie Landwirtschaft aus erster Hand vermitteln. „Unser Beruf erfordert sehr viel Wissen“, so Nobbe. Landwirte müssten sich nicht nur rund um Pflanzen, Tiere, Technik und in der Betriebswirtschaft gut auskennen. Im Alltag würden auch Umweltschutz, Produktqualität, Vermarktung, Kommunikation, Arbeitsorganisation und Digitalisierung immer wichtiger. „Unsere Arbeit bringt eine große Verantwortung mit sich, für unsere Tiere und für andere, dieses möchten wir herüber bringen“, beschreibt Fabienne Sander.

Kreisverbandsvorsitzender Schmedt lobt die engagierte Öffentlichkeitsarbeit der jungen Generation

Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke, Joachim Schmedt, freut sich über den Einsatz und die Tatkraft der jungen Generation. „Persönliche Einblicke in die Arbeit auf dem Hof und in der Landwirtschaft geben, das kann keiner besser als die Menschen aus der Praxis selbst“, so Schmedt.

Von Wissensparcours über Virtual Reality bis interaktiven Modellkuhstall

Informativ, spielerisch und kulinarisch wollen die jungen Leute den Messebesucher die Welt der Landwirtschaft näher bringen. So begleiten sie die Gäste per Virtual Reality in verschiedene Ställe. Beim Bauernhof-Buzzer-Quizspiel lassen sie Messebesucher gegeneinander antreten, begleiten einen Wissensparcours oder bereuten den interaktiven Modellkuhstall. Neben dem Aktions- und Informationsstand des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) in der NRW-Halle mit vielen Gesprächen rund um den grünen Berufszweig sind sie zudem im Bühnenprogramm der NRW-Halle aktiv.

Gutes Rüstzeug für die Grüne Woche

Insgesamt 30 junge Landwirte und Landwirtinnen aus Westfalen-Lippe, darunter 13 junge Leute aus Ostwestfalen-Lippe (OWL), präsentieren die westfälische Landwirtschaft in der NRW-Halle. Vorbereitet wurden sie für ihren Einsatz am WLV-Informationsstand, ihre Aktionen auf der Bühne und den Medienkontakten gut. Die jungen Akteure trafen sich im Herbst zu einem Wochenendseminar sowie mehreren Online-Trainings mit einem straffen Programm aus Argumentations-, Rhetorik- und Medientraining.

Fast 100 Jahre Grüne Woche – Internationale Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau

Seit fast 100 Jahren informiert die Grüne Woche (GW) in Berlin über die Land- und Ernährungswirtschaft. Nahrungs- und Genussmittelproduzenten aus vielen Ländern nutzen die Messe als Absatz- und Testmarkt. Gegründet wurde die Grüne Woche im Jahr 1926. Sie findet in diesem Jahr vom 16. bis 26. Januar zum 89. Mal statt. Sie zählt bundesweit zu den traditionsreichsten Messen und zu den bekanntesten Veranstaltungen in Deutschland. Im Laufe der Jahrzehnte hat sie sich zur internationalen Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau entwickelt. Aussteller aus aller Welt präsentieren an zehn Veranstaltungstagen ein umfangreiches Informations- und Produktangebot.

Bühne für aktuelle Themen und Fragen

Zudem gibt die Grüne Woche aktuellen gesellschaftlichen Fragen eine Bühne. Das sind neben Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit und Erneuerbaren Energien in diesem Jahr insbesondere der Bürokratieabbau, das aktuelle Seuchengeschehen sowie die Zukunft der Tierhaltung und der ländlichen Räume.