Erntedank-Bilanz im Kreisverband Olpe
„Der Mais ist in diesem Jahr wirklich prima!“ – Josef Geuecke, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe, spricht aber insgesamt bei seiner Erntebilanz auf dem Bauernhof der Familie Friedrich in Drolshagen für die Region von einem „sehr kuriosen Jahr“. Nachdem die Grasernte überaus üppig verlief, war das Einbringen von Heu problematisch und die Getreideernte wegen des Regens in der Erntezeit schwierig bis nahezu unmöglich, „das Getreide war super bis zur Ernte – dann fing das Schnappen an.“ Nur bei den Kartoffeln gibt es eine kleine Sensation: Menge und Größe sind überdurchschnittlich gut, was leider jetzt die Preise rapide purzeln lässt.
Auf dem Betrieb der Familie Friedrich ließ Landwirt Geuecke aus Elspe das Bauernjahr Revue passieren:
Nach dem sehr milden Winter, in dem die Winterfröste ausgeblieben waren und die Landschaft an nur einem (!) Tag schneebedeckt war, waren die Gräser nicht ausgewintert, somit startete die Vegetation zwei bis drei Wochen früher als üblich – im Vergleich zum Vorjahr, in dem alles viel später startete, waren das über fünf Wochen Unterschied.
Dass die Landwirte den ersten Schnitt, die wichtigste Ernte für die Milchbauern, weil das Gras am nährstoffreichsten ist, am 3. und 4. Mai ernten konnten, hat Geuecke noch nie erlebt: „Und das Wachstum ging das ganze Jahr lang so weiter, wir haben in den letzten Tagen sogar einen fünften Schnitt eingefahren, die Silagelager quellen fast über!“
Ganz so brillant war die Heuernte nicht – weil es im Juli, dem „Heuet“, kaum mehrere trockene Tage hintereinander mit Sonnenschein gab, die das Heu aber zum Abtrocknen braucht.
Bei der Getreideernte war es sogar fast katastrophal. „Das Getreide lief sehr gut, Korn und Menge waren optimal, und dann zur Erntezeit dieser Dauerregen- In vielen Regionen gab es keine Möglichkeit, mit den Maschinen aufs Feld zu fahren. Also musste gewartet werden, mit dem Ergebnis, dass vielerorts das Stroh pechschwarz ist.“ Was jetzt dazu führt, dass das Stroh, das im Kreis Olpe wegen der geringeren Getreideanbauflächen häufig zugekauft werden muss, teuer ist, und: „Gutes Stroh ist knapp.“
Der Mais, dessen Ernte in diesen Tagen zu Ende geht, ist laut Geuecke „prima“. Dieser wichtige Eiweißlieferant für die Rinder hat gute Erträge in Menge und Qualität geliefert.
Die Kartoffelernte – im Kreis Olpe nur auf wenigen Flächen - übertrifft alles bisher Dagewesene: Große Kartoffeln in reichlicher Menge sind auf den Äckern geerntet worden. Dass bei einer so guten Kartoffelernte der sehr sensible Lebensmittelmarkt sofort mit Preissenkunken reagiert ist üblich, trübt aber natürlich die Freude bei den Kartoffelbauern über die dicken Knollen.
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