Extremwetterfolgen: Förderrichtlinie deutlich verbessert
Die gemeinsame Veranstaltung von RFA Olpe und der Bezirksgruppe des WBV NRW fand mit ca. 120 Teilnehmern in der Olper Stadthalle statt. Michael Bieke, Vorsitzender der Waldbauernbezirksgruppe Olpe und Marc Muckenhaupt vom Regionalforstamt Kurkölsches Sauerland begrüßten die Anwesenden, unter ihnen MdL Kristin-Marie Stamm (SPD) und CDU MdL Jochen Ritter (CDU), die Kurzstatements abgaben.
Martin Sellmann, der Sprecher West des Verbandes deutscher Forstbaumschulen VDF, startete danach mit einem Vortrag über die teils dramatische Situation bei der Werbung von geeignetem Saatgut und die in der Folge erkennbare Mangelsituationen in der Anzuchtware. Insbesondere die bei der geplanten Förderung zentrale Hauptbaumart Eiche stünde nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. „Fragen Sie trotz erwartbarer Schwierigkeiten auf jeden Fall bei den Baumschulen nach, ob und wann Ihre Wunschpflanzen verfügbar sind!", war sein Resümee.
Marc Muckenhaupt, Regionalforstamt Olpe trug mit Unterstützung des Förderfachmanns Kristian Jovi aus der Geschäftsstelle Forst Münster den neusten Stand der mehrfach überarbeiteten Extremwetterfolgen-Förderrichtline vor. Hier habe man auch mit Hilfe der Politik und der Verbände ein sehr flexibles und praxisgerechtes Paket geschnürt, das nur noch in Ausnahmefällen das Räumen der Fläche unterstütze aber vorrangig die Wiederbewaldung im Blick habe. Mit der Hilfe von sog. Verpflich-tungsermächtigungen könne man jetzt ein oder mehrere Förderpakete genehmigt bekommen, die die Entwicklung von Waldentwicklungstypen zum Ziel haben. Der Waldbauer habe grundsätzlich mehre Jahre Zeit für die Umsetzung. Auch auf die unsicheren Anwuchsverhältnisse nehme die Richtlinie Rücksicht. So würde bei vertrock-netem Pflanzgut (höhere Gewalt) in der Regel keine Rückzahlungsverpflichtung entstehen. Pflegemaßnahmen auch von Naturverjüngung würden ohne große Nachweispflichten (Stichprobenkontrollen) gefördert. Bei nicht ausreichend verfügbarem Pflanzgut, schwierigen Verhältnissen oder mangelnder Liquidität könne das Paket „Initialbegrünung" mit geringen Pflanzenzahlen gewählt werden. Auch die Nachbesserung geförderter Kulturen stehe auf dem Programm. Die Einschätzung von Kristian Jovi mit langjähriger Fördererfahrung ist: „Nutzen Sie jetzt dieses sehr gut ausgestattete Förderprogramm und reichen Sie möglichst in diesem Jahr Ihren Antrag ein – es ist ungewiss, ob in den kommenden Jahren noch einmal ein so vorteilhaftes und flexibles Angebot zur Verfügung steht!"
Michael Bieker bat die anwesenden Politiker*innen sich insbesondere um die Beibehaltung und mehrjährige Fortsetzung dieser Wiederbewaldungsförderung zu bemühen. Er dankte Jochen Ritter für seinen besonderen Einsatz für dieses Programm!
Den Vortrag finden Sie im Anhang
Vortrag Extremwetterförderung ( Dateigröße: 1251 KB) |