Vorsitzende stellen frühzeitig Position der Land- und Forstwirtschaft klar

Kreisverbandsvorsitzender Michael Richard und sein Stellvertreter Bernd Eichert haben an den Landrat des Kreises Olpe eine Stellungnahme zu einer möglichen Bewerbung um einen Nationalpark geschrieben. Hier der Brief in voller Länge:
Sehr geehrter Landrat Melcher,
wenn wir uns auch einer verantwortlichen Mitwirkung an einer möglicherweise politisch entschiedenen Biologischen Station im Kreis Olpe nicht verschließen wollen, so hat die Einrichtung eines Nationalparks in dem stark durch privaten Wald- und landwirtschaftlichen Grundbesitz geprägten Kreis Olpe eine deutlich andere Qualität.
Der Privatwald war mehrere Jahrzehnte ein wichtiges Standbein bäuerlicher Wertschöpfung und diente dem Wiederaufbau nach den Weltkriegen wie auch der regionalen Papiererzeugung und einem Großen Cluster Holz als nachhaltiger Rohstofflieferant. Diese Perspektive soll der neue, gemischte, hoffentlich klimastabilere Wald auch in Zukunft erfüllen. Die stärkste CO-2 Bindung erfüllen voraussichtlich Baumarten im gemischten Wirtschaftswald, besser als liegen gelassene, selbstbegrünte Kalamitätsflächen.
Wir erleben an verschiedenen Stellen, so auch durch den Entwurf des Regionalplans MK/OE/SI, den massiven Zugriff des Staates auf das Privateigentum auch in der Landwirtschaft u. a. durch die Ausweisung von BSN-Flächen, obwohl die Landwirtschaft mit weniger als 1 GV/ha kaum extensiver als im Kreis Olpe oder in Siegen Wittgenstein betrieben werden kann.
Unter dem „Schutzdach“ eines Nationalparks werden die Spielräume für selbstverantwortliches Tun in Land- und Forstwirtschaft noch weit geringer. So sprechen wir uns mit Nachdruck gegen jede Aktivität zur Unterstützung dieser Ausweisung aus und bitten Sie, sich mit Nachdruck gegen eine weitere Beeinträchtigung des unternehmerischen Engagements und der Eigentumsrechte in Ihrem Kreis einzusetzen!
Michael Richard, Kreisverbandsvorsitzender, Bernd Eichert, Stellvertreter