Tierwohl-Plakat beim Stünzelfest
„Es muss mehr Geld in den Topf“ – Henner Braach, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein, erläutert gemeinsam mit Kreisgeschäftsführer Georg Jung beim stark besuchten Stünzelfest in Bad Berleburg während der Kreistierschau die WLV-Plakataktion zur Stärkung der „Initiative Tierwohl“ – das einladende Plakat zeigt: „Es werden noch mehr Mitstreiter gebraucht.“
Gemeinsam verantwortlich handeln - unter diesem Motto setzt sich erstmalig in Deutschland ein branchenübergreifendes Bündnis aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam für mehr Tierwohl in der Fleischerzeugung ein. Die Beteiligung der heimischen Bauern ist so überwältigend, dass die bisher zugesagten Mittel nicht ausreichen, allen registrierten Bauern den Mehraufwand für die Tierwohl-Maßnahmen auszugleichen. Nur jeder zweite der teilnahmewilligen 4.700 Landwirten in Deutschland ist berücksichtigt worden. Viele der Bauern, die wegen der beschränkten Mittel derzeit nicht dabei sind, hatten zuvor mit zum Teil großem Aufwand Umbaumaßnahmen durchgeführt, um für die Teilnahme bereit zu sein.
Mit einer Plakatkampagne laden jetzt die Bauern noch abseits stehende Lebensmittelhändler und Systemgastronomen zur Teilnahme an der Initiative Tierwohl ein. Jedes Unternehmen, das mitmacht, zahlt für jedes verkaufte Kilogramm Fleischware 4 Cents in den Tierwohlfonds ein. Aus diesem Fonds erhält jeder teilnehmende Landwirt sein Tierwohl-Entgelt für Maßnahmen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Finanziert wird der Tierwohl-Beitrag letztlich vom Verbraucher, der beim teilnehmenden Lebensmitteleinzelhandel Fleisch und Fleischwaren kauft.
„Unser Ziel ist es, die Beteiligung an der Initiative Tierwohl so groß wie möglich zu machen. Unternehmen wie McDonalds laden wir ein, sich der Initiative anzuschließen“ erklärte Henner Braach zum Start der Aktion. „Hi McDonalds, gibt es euren Bacon auch mit extra Tierwohl ... und warum macht ihr noch nicht mit?“ steht auf den großformatigen Plakaten, die die Bauern im Umfeld der Unternehmens-Filialen aufgestellt haben. Die Plakate sollen als Einladung zum Dialog verstanden werden. Braach: „Wir möchten das Bewusstsein schärfen, dass mehr Tierwohl nur gemeinsam zu erreichen ist und jeder seinen Anteil daran hat. Wir Bauern sind bereit, unseren Teil zu leisten.“