Aktion "Rücksicht macht Wege breit" in Siegen gestartet

Gemeinsame Initiative der Bauernverbände und der Landesverkehrswacht wirbt für ein freundliches Miteinander auf Wirtschafts- und Spazierwegen
Immer wieder kommt es auf ländlichen Wegen zu Begegnungen zwischen Landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen und Spaziergängern oder Radfahrern. Da kann es manchmal ganz schön eng werden! Und wer muss jetzt ausweichen? Da muss schnell eine Lösung gefunden werden, damit es nicht zum Streit kommt. Und das geht am besten mit Freundlichkeit, Rücksicht und Verständnis füreinander.
Um auf die Bedeutung der gegenseitigen Rücksichtnahme aufmerksam zu machen, haben die Bauernverbände in Nordrhein-Westfalen (WLV und RLV) auf Initiative der Landesverkehrswacht NRW die gemeinsame Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ ins Leben gerufen.
Mit vorgefertigten Schablonen werden Symbole auf die Wege gesprüht, die auf das Dilemma hinweisen. Dabei geht es ausdrücklich darum, sowohl an Landwirte als auch andere Nutzer der Wege zu appellieren, gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen.
Joachim Daub, Landwirt in Feuersbach, gab in Siegen den Startschuss für die kreisweite Aktion und bittet um Verständnis: „Landwirtschaftliche Fahrzeuge benutzen die Wirtschaftswege, um ihre Flächen zur Bewirtschaftung zu erreichen. Wir müssen hier durch die schöne Natur fahren, um sie zu pflegen und zu ernten.“
Dass manche Spaziergänger verärgert reagieren, wenn sie einem Traktor mit Maschine Platz machen müssen, betrübt Joachim Daub. „Natürlich sind auch manche Landwirte genervt, wenn sie vor allem in Erntezeiten unter Zeitdruck stehen und alle zehn Minuten anhalten müssen um Leute vorbeizulassen“ Beides trage nicht zu einem freundlichen Miteinander bei, so der Landwirt: „Die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ soll beide Seiten darauf aufmerksam machen, dass es weitaus angenehmer ist, solchen Konfliktsituationen freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht zu begegnen.“
Überall in Nordrhein-Westfalen bringen Landwirte derzeit diese Symbole auf die Wege. In Feuersbach kamen auch betroffene Land- und Forstwirte der anliegenden Flächen hinzu, die ebenfalls beklagen, sogar schon beschimpft worden zu sein. „Das macht keinen Spaß.“ Gleichzeitig nehmen die Bewirtschafter aber auch wahr, dass der Weg in Feuersbach stellenweise zu wenige Ausweichmöglichkeiten bietet. Hier müssten zumindest die Wegränder regelmäßig von hohem Gras und hinüberwachsenden Büschen befreit werden, ansonsten sei ein Ausweichen auf die abschüssige Bankette kaum möglich.
Jetzt hoffen alle Beteiligten, für das Thema sensibilisiert zu haben und vertrauen auf die positive Wirkung der Aktion, die auf weitere Brennpunkte im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein ausgeweitet wird.
Um nachhaltiger als mit den Symbolen auf dem Weg auf die Aktion aufmerksam zu machen, wurden noch kleine Infotafeln am Wegesrand angebracht, die über einen QR-Code auf die Internetseite zur Initiative hinweisen.
Alle Informationen zur Aktion:
Teilnehmer:
Landwirte: Thomas Daub, Markus Wagener und Joachim Daub.
Waldgenossenschaft: Henning Wagener
Marciel Bartzik, Verkehrswacht Siegerland-Wittgenstein e.V.
Henner Braach, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein