"Wir wollen unsere Tiere unversehrt in den Stall zurückbringen"
„Mit der Entschädigung von Wolfsrissen ist es nicht getan, vielmehr möchten wir überhaupt erst keine Tierrisse erleben“ – Die Tierhalter im Kreis Siegen-Wittgenstein, Schäfer, Rinder- und Pferdehalter, deren Tiere draußen leben, möchten mit ihrer Sorge vor aggressiven Wölfen nicht allein gelassen werden. Das Wolfsmanagement des Landes geht ihnen nicht weit genug, sie fordern im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen ein Umdenken. Beim Medientermin in Siegen-Meiswinkel zeigte der Landwirtschaftliche Kreisverband Siegen-Wittgenstein gemeinsam mit dem Kreisverband der Schafhalter Siegerland und Umgebung am Beispiel einer Schafherde von Familie Küthe, wie schlecht praktikabel ein effektiver Herdenschutz ist.
Henner Braach, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes und Oliver Schneider vom Vorstand der Schafhalter, fassen die Forderungen der Tierhalter zusammen:
- Wir fordern, die Ängste und Sorgen von Viehhaltern wie von Bürgern ernst zu nehmen.
- Es gilt sachlich und ergebnisoffen zu prüfen, ob und wieweit ein Nebeneinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf in unserer überwiegend dicht besiedelten Region überhaupt gefahrlos möglich ist.
- Die Entschädigungspraxis bei Tierhaltern, die durch den Wolf Tiere verloren haben, ist unbefriedigend. Alle Schäden im Zusammenhang mit dem Wolf müssen ausgeglichen werden. Dies umfasst auch Schäden bei verletzten, gehetzten, toten und unauffindbaren Tieren wie auch Behandlungs- und Pflegekosten für verletzte Tiere sowie die Arbeitskosten bei der Suche nach versprengten Tieren.
- Erforderlich ist eine Vereinfachung des Verfahrens der Rissbegutachtung und der genetischen Analyse. Nicht akzeptabel ist, dass Nachweise von Wolfsrissen häufig durch schlechte Probenahmen nicht möglich oder die Proben nicht auswertbar sind. Es mutet schon grotesk an, wenn wir in anderen Fällen heute auch Jahrzehnte später noch gerichtsfeste gentechnische Feststellungen anstellen können. Das passt nicht zusammen und nährt den Eindruck einer bewussten Verharmlosung. Ein transparenter Umgang mit allen relevanten Daten bei der „Dokumentations- und Beratungsstelle Wolf“ bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung muss Grundlage einer ehrlichen Diskussion in der Öffentlichkeit über den Umgang mit dem Wolf sein.
Zahl: Im Kreis Siegen-Wittgenstein halten 68 Halter 4059 Schafe.
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