Forderung: Bekenntnis zur regionalen Landwirtschaft

Große Beteiligung der Landwirte erwartet / 500 Traktoren machen sich auf dem Weg nach Saerbeck
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In allen Orten des Kreises bereiten sich die Landwirte auf den kommenden Montag (8. Januar) vor. Der WLV-Kreisverband ruft zu einer Sternfahrt nach Saerbeck mit abschließender zentraler Kundgebung auf. Mit über 500 Traktoren wollen sich die Landwirte zwischen Ochtrup und Lotte, zwischen Hopsten und Greven auf den Weg in den geographischen Mittelpunkt des Kreises Steinfurt machen.
„Zu viel ist zu viel“, sagen die Landwirte im Kreis Steinfurt und lehnen die geplanten Steuererhöhungen für landwirtschaftliche Familienbetriebe grundsätzlich ab. Mit der Einigung der Bundesregierung beim Bundeshaushalt 2024 sollen nach Plänen der Koalition Steuervergünstigungen für Agrardiesel sowie die Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge gestrichen werden. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) kritisiert dieses Vorhaben scharf.
Diese Pläne wurden zwischenzeitlich in Teilen, aber nicht in Gänze zurückgenommen. Darüber hinaus ist nicht sichergestellt, dass die zugesicherte Beibehaltung der Kfz-Steuerbefreiung tatsächlich im Haushalt umgesetzt wird. Deshalb bringt die Landwirtschaft ihren Protest auf die Straßen des Kreises, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen Ziel ist Saerbeck. Auf dem Betriebsgelände des Lohnunternehmens Adrian-Maßmann findet um 11 Uhr eine Kundgebung statt, zu der Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis ihr Kommen zugesagt haben.
Programm:
- Ansprache Albert Rohlmann (Kreisverbandsvorsitzender)
- Ansprache Ulrich Knippenberg (LsV ST)
- Statements der anwesenden MdB aus dem Kreis Steinfurt
- Austausch Landwirte und Politiker/innen
Die Schlepper-Sternfahrt ist Teil einer Aktionswoche, die mit einer Großdemonstration am Montag, 15. Januar, in Berlin endet.
- Mo., 8. Jan., Sternfahrt mit Kundgebung in Saerbeck
- Die., 9. Jan., Kreisverbandstag in Hövels Festhalle in Saerbeck
- 10./11./12. Jan., Aktionen in den einzelnen Orten
- Mo., 15. Jan., Großdemonstration in Berlin
Zum Hintergrund:
„Notwendige Kürzungen im Bundeshaushalt dürfen nicht auf dem Rücken unserer landwirtschaftlichen Familienbetriebe ausgetragen werden, nur weil es der Regierungskoalition bis jetzt nicht gelungen ist, ein tragfähiges Konzept für den Haushalt 2024 aufzustellen“, sagt der Kreisverbandsvorsitzende Albert Rohlmann. „Die drohenden zusätzlichen Steuer-Belastungen sind inakzeptabel und schwächen unsere hiesige Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb erheblich. Massive Kostensteigerungen für unsere Betriebe und Preissteigerungen bei Lebensmitteln für die Verbraucher wären die Folge.“
Rohlmann: „Die sichere Versorgung mit hochwertigen, regionalen Lebensmitteln ist gerade jetzt in unsicheren weltpolitischen Zeiten besonders wichtig. Die Politik hat die Aufgabe, die heimischen landwirtschaftlichen Familienbetriebe zu schützen und zu stärken. Wir appellieren mit unserer Kundgebung am 8. Januar dringend an die Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis, sich für eine regionale Landwirtschaft und gegen die Streichungspläne der Bundesregierung einzusetzen.“