Zwischen Wassermanagement und Tierhaltung

WLV-Kreisverband und UWG Kreis Steinfurt im Austausch
Saerbeck/Kreis Steinfurt (PM/WLV). Der Kreis Steinfurt soll das notwendige Geld für eine effektive Regulierung der Bisam- und Nutriapopulationen bereitstellen - über diesen Punkt waren sich die Spitzen des landwirtschaftlichen Kreisverbandes und die Vertreter der UWG-Kreistagsfraktion während ihres jüngsten Meinungsaustausches schnell einig.
Deshalb signalisierten die Kommunalpolitiker auch klare Zustimmung zu dem jüngsten Antrag der Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände (AGWuB), den entsprechenden Ansatz im Kreishaushalt ab dem kommenden Jahr auf 90.000 Euro zu erhöhen. „Das ist für einen angemessenen Gewässerschutz unerlässlich“, so der UWG-Kreisvorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Albert Üffing.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen, die die bäuerlichen Familienbetriebe und die Entwicklung des ländlichen Raumes betreffen, ging es in dem gemeinsamen Gespräch im Grünen Zentrum in Saerbeck insbesondere um Fragen rund um das nachhaltige Wassermanagement und eine verantwortungsvolle Tierhaltung. Dabei wurde deutlich, dass die Umgestaltung der über 670 Kilometer berichtspflichtigen Gewässer im Kreis Steinfurt zur Erreichung der vorgegebenen Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Dazu müssen die kleinen Bäche und Gräben strukturreicher und natürlicher werden. Im Kreis Steinfurt erfolgt die Umsetzung der WRRL nach dem NRW-weit einmaligen Konzept des Fließgewässerentwicklungsprogramms (FEP).
„Uns ist es wichtig, die ökologische Optimierung der Gewässer gemeinsam mit den Landwirten verträglich zu gestalten. Das FEP eröffnet zudem die Möglichkeit, notwendige Kompensationsmaßnahmen an die Fließgewässer zu legen und so den Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche andernorts zu vermeiden“, erklärten der WLV-Vorsitzende Albert Rohlmann und Kreisgeschäftsführer Franz-Georg Koers. Die UWG-Fraktion machte deutlich, dass auch sie auf Dialog und konsensorientierte Lösungen bei der Bewältigung eines nachhaltigen Wassermanagements setzt. „Auch mit dem Pilotprojekt in Hopsten zur Wasserrückhaltung können dabei wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen werden“, so Albert Üffing. Beide Seiten betonten zudem die Notwendigkeit, bei den Herausforderungen einer verantwortungsvollen Tierhaltung im Veredlungsbereich die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Außerdem erörterten sie die Eingriffe in landwirtschaftlich genutzte Fläche durch den vielfältigen Leitungsbau im Steinfurter Kreisgebiet und verabredeten, den intensiven Austausch zwischen UWG und Landwirtschaft auf jeden Fall weiterzuführen.