Afrikanische Schweinepest | 4. September 2025

Leichte Entspannung, aber kein Grund zur Entwarnung

Daniel Eschmann, WLV-Referent für Agrarpolitik und Veredlungswirtschaft, berichtete in Haus Stockhorst unter anderem zur aktuellen Situation bei der ASP. Foto: Stephan Wolfert, WLV

WLV-Fachreferent Daniel Eschmann zu Gast im Kreisvorstand in Rhede

Leichte Entspannung, aber kein Grund zur Entwarnung: So lässt sich die aktuelle Lage zur Seuchengefahr im Kreis Borken zusammenfassen. Neben anderen Schwerpunkten diskutieren die WLV-Kreisvorstandsmitglieder heute Morgen in der Gaststätte „Haus Stockhorst“ in Rhede-Vardingholt über die Situation insbesondere bei Rinderherpes (BHV1) und der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Aus der WLV-Hauptgeschäftsstelle in Münster sind hierzu die beiden Fachreferenten zu Gast.

Aktuell gebe es in dem betroffenen Gebiet in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein 119 positiv getestete Wildschweine seit dem Ausbruch im Sommer, berichtet Daniel Eschmann, WLV-Referent für Agrarpolitik und Veredlungswirtschaft. Mut mache dabei, dass diese alle innerhalb der Kernzone [Gebiet in der Sperrzone II] festgestellt wurden. Durch die angeordneten Maßnahmen vor Ort, konnte das ASP-Geschehen bislang auf den Bereich der Kernzone reduziert werden. Im Kreis Olpe hat die vom WLV mitbegründete Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft derweil den Bau des ASP-Schutzzauns um das Kerngebiet herum fertiggestellt. Daher kann dort nun die gezielte Bejagung von Schwarzwild aufgenommen werden. Ziel ist es, Wildschweinebestand in dem betroffenen Gebiet deutlich zu reduzieren und damit die ASP-Ausbreitung hier zu beenden. Des Weiteren sieht Eschmann es aus Sicht der Landwirte positiv, dass auch im betroffenen Gebiet sowohl die Schweinevermarktung, als auch die Ernte von Feldfrüchten unter Auflagen möglich ist. Diese zeige nochmal deutlich die Aufgabe aber auch das Potential, die in der geprüften Einhaltung der Biosicherheitsstandards stecke: „Um im ASP-Fall die reguläre Fleisch-Kennzeichnung zur Genusstauglichkeit zu behalten, muss man als schweinehaltender Betrieb die Aufstellung von Maßnahmenplänen für Biosicherheit nachweisen. Dies geht ehrlicherweise mit einigem Aufwand und u.a. einem Check-Up durch die Kreisveterinärbehörde einher, aber dies wird im Fall der Fälle entscheidend sein.“

Die Stellvertretende Kreisgeschäftsführerin, Maria Leveling-Hoppe, wirbt für diesen Ansatz und berichtet von einem ermutigenden Austausch mit Kreisveterinärin Anja Miebach. Diese habe dabei ausdrücklich das Interesse der Kreisverwaltung benannt, gemeinsam eine Steigerung der noch verhaltenen Nachfrage bei den hiesigen Schweinehaltern zu erreichen.

  • Den Folienvortag von Daniel Eschmann zur Situation rund um die ASP in NRW, Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, Vorgaben des LEH an die Tierhalter und weiteren Veredlungsthemen auf nationaler und europäischer Ebene finden Sie genauso wie den Folienvorrag von Anna Althoff zur Milchpolitik im Mitgliederbereich der Homepage zum Download.

WLV Bildgalerie Vorschaubild
Kreisvorstand in Rhede