Award "Bauern für Naturschutz 2024" | 3. Dezember 2024

Erstmals Award „farmers for nature – Bauern für Naturschutz 2024“

Foto: Farmers for Nature Andreas Westermeyer, Jörn Schlienkamp, Sven Nadolny „farmers for nature – Bauern für Naturschutz 2024“ – dieser neue Award geht an Jörn Schlienkamp (Bildmitte) aus Halle/Westfalen. Er ist am Montag (2.2.2024) im Rahmen des Jahres-Pressegesprächs des Landwirtschaftlichen Bezirksverband OWL in Brakel-Rheder mit dem Preis geehrt worden. Damit möchten der Bezirksverband ihn für seinen lobenswerten Einsatz in Sachen Naturschutzleistungen in der Landwirtschaft würdigen. Vergeben wurde der Preis zum ersten Mal, vom Bezirksverband OWL und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft. „Wir möchten Landwirte und –landwirtinnen aus OWL auszeichnen, die durch ihre Arbeit in Ostwestfalen-Lippe vorbildlich zeigen, dass Naturschutz und Landwirtschaft zusammenspielen, erklären Andreas Westermeyer (1. von links) und Sven Nadolny (1. von rechts) von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft.
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Jörn Schlienkamp aus Halle mit neuem Preis für besonderen Einsatz geehrt

OWL /WLV (Re) „farmers for nature – Bauern für Naturschutz 2024“ – dieser neue Award geht an Jörn Schlienkamp aus Halle/Westfalen. Er ist am Montag (2.2.2024) im Rahmen des Jahres-Pressegesprächs des Landwirtschaftlichen Bezirksverband OWL in Brakel-Rheder mit dem Preis geehrt worden. „Damit möchten wir ihn für seinen lobenswerten Einsatz in Sachen Naturschutzleistungen in der Landwirtschaft würdigen“, erklärt Bezirksverbandsvorsitzender Antonius Tillmann. Vergeben wird der Preis zum ersten Mal, vom Bezirksverband OWL und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft. „Wir möchten Landwirte und –landwirtinnen aus OWL auszeichnen, die durch ihre Arbeit in Ostwestfalen-Lippe vorbildlich zeigen, dass Naturschutz und Landwirtschaft zusammenspielen“, begründet Bezirksverbandsstellvertreter Andreas Westermeyer.

Landwirt Schlienkamp setzt sich gleich mehrfach für den Naturschutz ein

Wofür wird er gewürdigt? Milchkuhhalter und Ackerbauer Jörn Schlienkamp bewirtschaftet zum einen naturschutzgerecht Acker- und Grünlandflächen im Naturschutz- und FFH (Flora, Fauna, Habitat) - Gebiet „Feuchtwiesen Hörste“. Darüber hinaus engagiert sich Schlienkamp, der auch Jäger ist, in Sachen Feldvogelschutz. „Für das schützenswerte Rebhuhn hat er bei ihm bekannte Restvorkommen, speziell Brachflächen und Extensivgetreideflächen im Rahmen Vertragsnaturschutz angelegt“, erzählt Sven Nadolny von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, OWL-Geschäftsstelle in Herford. „Hier gab es zunächst formale Bedenken der zuständigen Naturschutzbehörde.“ Doch die Beharrlichkeit des Landwirts zahlte sich aus und die Maßnahmen werden seit nunmehr drei Jahren dort fortgesetzt, lobt Nadolny.

Auch sonst setzt sich Landwirt Schlienkamp mit zum Teil sehr einfachen, aber wirksamen Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz ein: Graswege werden nur abschnittsweise gemäht, Saumstreifen gefördert, Schwalben- Nistplätze auf dem Hof und in den Ställen erhalten, Obstbäume gepflegt und nachgepflanzt. So kam es auch, dass die Biologische Station Nistkästen für den selten gewordenen Steinkauz vorbeibrachte, da die Art auf seinen Flächen festgestellt wurde. Im Rahmen der Rehkitzrettung vor der Grünlandmahd setzen sich Schlienkamp und sein Sohn ebenfalls ein.

„Ich empfinde es als eine große Ehre, mit diesem Award als erster ausgezeichnet zu werden“, betont der Preisträger. Darauf sei er besonders stolz.

Viele gefährdende Arten sind als Kulturfolger auf die Bauern angewiesen

„Viele unserer gefährdenden Arten sind Kulturfolger und auf eine Nutzung durch die Bauern angewiesen“, erläutert Experte Nadolny. Um diese komplexen Ansprüche im landwirtschaftlichen Betriebsablauf zu berücksichtigen, bedürfe es allerdings eines hohen Maßes an Engagement, das oft über den normalen Arbeitsalltag hinausgehe. „Neudeutsch würde man wohl sagen: 24/7“, sagt der stellvertretende Bezirksverbandsvorsitzende Andreas Westermeyer augenzwinkernd. Dafür bedankt er sich bei dem engagierten Landwirt. 

Landwirtschaft Teil der Lösung

„Wir Bauern setzen uns gerne für den Arten- und Naturschutz ein“, unterstreicht Westermeyer, der auch Kreisverbandsvorsitzender im Kreis Gütersloh ist. Doch der wirtschaftliche Nachteil werde durch die angebotenen Maßnahmenpakete oft nicht ausreichend ausgegliechen. „Wir Bauernfamilien müssen von unseren Höfen leben können“, bringt er auf den Punkt. „Ohne Höfe und persönliches Engagement können wir auch unsere Landschaft nicht erhalten.“ Zudem sei die Landwirtschaft im Bereich Klimaschutz Teil der Lösung. Deshalb sei es wichtig die bäuerlichen Strukturen zu erhalten, zu fördern und weiterzuentwickeln. Dies sei auch von Politik und Gesellschaft gewünscht.

Der Award soll andere motivieren 

Schlienkamp darf sich über einen Gutschein im Wert von 100 Euro, einer Urkunde und eines Vogel-Nistkastens freuen. „Unser Preis ist kein hochdotierter“, begründet Westermeyer. Vielmehr gehe es dem Berufsstand um die Anerkennung und Wertschätzung, um dem Bekanntmachen solch anerkennenswerten Engagements. „So möchten wir mit tollen Beispielen Nachnahme-Effekte unter den Landwirten und Landwirtinnen erreichen, andere motivieren, Gleiches oder Ähnliches zu tun, für den Arten- und Klimaschutz und für unsere nachfolgenden Generationen.

Award „farmers for nature – Bauern für Naturschutz“

Der Preis „farmers for nature – Bauern für Naturschutz“ ist dieses Jahr erstmalig vom Landwirtschaftlichen Bezirksverband OWL und Stiftung Westfälische Kulturlandschaft verliehen worden. Anliegen des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes OWL ist es mit dem Award, Akteure auf dem Lande zu würdigen, die sich in besonderer Weise hervortun und vorbildlich in Sachen Naturschutz und Aufklärung unterwegs sind.

Landwirte und Landwirtinnen aus OWL werden für den Award ausgewählt, die beispielweise

  • sich mit ihrem landwirtschaftlichen Betrieb nachahmenswert für den Erhalt und die Entwicklung von Natur- und Kulturlandschaft, biologischer Vielfalt, Boden-, Gewässer-, Klima- oder Ressourcenschutz engagieren

  • vorbildlich geförderte Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßahmen oder freiwillige Maßnahmen umsetzen

  • sich über den Betrieb hinaus für Umweltthemen engagieren sowie

  • mit dem Thema „Naturschutz“ als Multiplikator und Motor für den Berufsstand sind.