12. Februar 2021

Finale Gebietskulisse "Rote Gebiete" im Kreis Herford

Liebe Mitglieder,

wie schon seit Wochen klar war, musste das LANUV bis Ende Februar eine überarbeitete Karte mit den roten Feldblöcken veröffentlichen. Hierbei mussten noch die neuesten Daten des aktuellen Nährstoffberichtes eingearbeitet werden, die Ende 2020 noch nicht vorlagen. Das ist das, was wir als Verband immer intensiv eingefordert haben. Dabei war nicht abzusehen, welche Auswirkungen sich für die einzelnen Regionen ergeben würden.

Diese bis Ende Februar angekündigte überarbeitete Karte ist nun aber schon am 10.02.21 veröffentlicht worden. Sie kann unter Elwasweb.nrw.de eingesehen werden.

Für uns in Herford und Bielefeld hat sich die Kulisse erfreulicherweise zum Positiven verändert. Die allermeisten bis dato als rote Flächen ausgewiesenen Feldblöcke sind aus der Kulisse der roten Gebiete wieder raus. Es bleiben „nur" kleine Bereiche in Vlotho und im Süden von Bielefeld. Hier werden wir jetzt weiter analysieren müssen, welche Faktoren zu der Ausweisung geführt haben.

Warum ist es jetzt zu dieser Veränderung gekommen? Aus dem neuen Nährstoffbericht haben sich für unsere Region bessere N-Salden ergeben, d.h. , die N-Überschüsse in den Nährstoffberichten waren sehr viel niedriger. Somit liegen sie jetzt unter dem tolerierbaren N-Überschüssen der Flächen. Diese positive Entwicklung bei den N-Salden zeigt somit deutlich, wie gewissenhaft und gewässerschonend wir Landwirte mit der Düngung unserer Kulturpflanzen sind. Sehr viele Betriebe haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten großen Aufwand auf sich genommen, um ihre Düngung auch mit Hilfe der Beratung weiter zu verbessern. Genau dieses müssen wir in den öffentlichen Diskussionen klar herausstellen. Aber ich denke auch, dass wir diese Anstrengungen auch in der Zukunft fortsetzen müssen. Wir Landwirte stehen für einen effektiven Gewässerschutz.
Hier noch ein paar Zahlen und Fakten über NRW:

Der Link zur MULNV-Pressemitteilung:

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/grundwasserschutz-und-duengeregulierung-ministerium-veroeffentlicht-finale-kulisse-nitratbelasteter-gebiete-1612974926

Gegenüber der Kulisse von rund 340.000 ha (Stand 12/2020) beträgt die Kulisse nun rund 165.000 ha. Dies ist einerseits zurückzuführen auf die messstellenbezogene Betrachtung in „roten" Grundwasserkörpern. Andererseits haben niedrigere N-Salden im Mittel der Jahre 2017-2019 in vielen Gemeinden den Umfang der nitratbelasteten Feldblöcke verkleinert. Dabei zeigen sich auch die Vorteile der maßgeblich in NRW vorangetriebenen Binnendifferenzierung auf Feldblockebene in den Teilgebieten um belastete Messstellen.

Es bleiben aber noch viele Flächen in der Kulisse. Deswegen fordert der WLV weiterhin, dass der einzelne Betrieb über seine N-Bilanz die Ausnahme seiner Flächen ermöglichen kann. Zudem ist das Regionalisierungsverfahren zur stärkeren Berücksichtigung unbelasteter Messstellen zu nutzen. Diese Punkte sind auch in den zahlreichen Veranstaltungen von Verband und Landwirtschaftskammer immer wieder von Teilnehmern angebracht worden.
Neben der nitratbelasteten Kulisse gilt der Einsatz des WLV der Kulisse der eutrophierten Gebiete.

Herzliche Grüße aus Eilshausen

Hermann Dedert
-Vorsitzender-

Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.
Kreisverband Herford-Bielefeld