KV Update 15/2024 | 24. Juli 2024

Jakobskreuzkraut weitet sich immer weiter aus

Jetzt muss gehandelt werden

Das für unsere Tiere giftige Jakobskreuzkraut breitet sich bei uns in Herford und Bielefeld immer weiter aus. Deshalb hat der Landwirtschaftliche Kreisverband intensiv mit dem Kreis Herford und der Stadt Bielefeld sowie der Biologischen Station über die notwendige Bekämpfung gesprochen. Denn auf vielen Brachflächen, aber auch entlang von Straßen und Wegen ist die im Moment gelb blühende Pflanze zu finden. Eine weitere Verbreitung muss verhindert werden und deshalb hat der Kreisverband in den Gesprächen deutlich gemacht, dass jetzt auch von den Kommunen, dem Kreis und auch dem Land NRW gerade an den Wegrändern und dem Straßenrandflächen schnell gehandelt werden muss.

Aber auch jeder von uns muss auf den eigenen Flächen das Jakobskreuzkraut beseitigen und auch andere Flächeneigentümer (sei es privat oder öffentlich) zur Bekämpfung auffordern. Bei den Vertragsnaturschutzflächen sind der Kreis Herford und die Stadt Bielefeld die Ansprechpartner, welche Maßnahmen ergriffen werden können.

Auch über die folgende Pressemitteilung haben wir die Öffentlichkeit informiert und sensibilisiert:

Pressemitteilung

Vorsicht vor dem gelb blühenden Jakobskreuzkraut

Dringendes Handeln aller ist jetzt notwendig

Herford-Bielefeld/WLV (Me): Das giftige, gelb blühende Jakobskreuzkraut ist derzeit vielerorts zu finden. In den letzten Jahren hat es sich in NRW besonders auf wenig genutzten Weiden, Brachfeldern sowie an Böschungen und Wegesrändern stark ausgebreitet.

„Wir Landwirte beobachten diese Entwicklung mit Sorge“, so der Kreisverbandsvorsitzende Hermann Dedert. Das Jakobsgreiskraut, wie es auch genannt wird, „kann lebensbedrohliche Leberschäden bei Weidetieren wie Pferden und Rindern verursachen“. Der Instinkt der Tiere sorge zwar dafür, dass sie es während der Blüte nicht fressen, doch sobald es im Heu landet, ist es für Rinder und Pferde nicht mehr als die Giftpflanze zu erkennen. Die Folge: „Im getrockneten Zustand - versteckt in Heu oder Silage - nehmen die Tiere es unbewusst zu sich“, weiß der Landwirt. Das habe schwere gesundheitliche Folgen für die Tiere.

Das Jakobskreuzkraut sehe zwar gerade in der Blüte vermeintlich schön aus, ist aber für Tiere hoch gefährlich. Darum sei es dringend notwendig, das Kraut wieder einzudämmen. „Wenn wir jetzt nichts dagegen tun, verbreitet es sich immer weiter“.

Möglichkeiten der Eindämmung

Einzelne Pflanzen können beispielsweise samt Wurzel ausgestochen werden, eine regelmäßige Mahd von betroffenen Grünlandflächen reduziert ebenfalls die Ausbreitung. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an, die Pflanzen müssen bereits vor der Blüte abgemäht werden, um die Samenbildung zu verhindern. Wichtig ist ebenfalls, Straßen- und Wegesränder mit in den Blick zu nehmen und dort, wo das Kraut auftaucht, es zu beseitigen. „Dabei benötigen wir die Unterstützung

von Land, Kreis und Kommunen“, so der klare Apell des Landwirts aus Hiddenhausen. Wenn jetzt nicht von allen intensiv gehandelt wird, werde die Ausbreitung bald gar nicht mehr einzudämmen sein.

Wichtige Hinweise zum Umgang mit dem Jakobskreuzkraut

Heu und Silage von Flächen, auf denen Jakobskreuzkraut steht, darf keinesfalls verfüttert werden. Einzelpflanzen können frühzeitig vor der Blüte und Samenbildung ausgestochen werden, wobei zum eigenen Schutz Handschuhe zu tragen sind. Betroffene Grasflächen sollten unbedingt vor der Blüte geschnitten werden. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen Schnitt- und Weidenutzung schwächt die Ausbreitung der Pflanze zusätzlich.

Alternative Nutzungsmöglichkeit

Grasschnitt, der die giftige Pflanze enthält, kann alternativ in Biogasanlagen genutzt werden, denn dort verliert das Kraut seine Keimfähigkeit. Zudem ist es in Biogasanlagen ungefährlich.