11. Dezember 2018

Kreisverband Aktuell Nr. 11/2018

Mit dieser Ausgabe informiert der Kreisverband Herford-Bielefeld seine Mitglieder.

Pflanzenbau- und Umweltausschuss des Kreisverbandes
Am 14. November tagte der gemeinsame Pflanzenbau- und Umweltausschuss der beiden Kreisverbände Herford-Bielefeld und Lippe. Dirk Sprute, Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer NRW skizierte die Auswirkungen des „Klimawandels“ auf den Ackerbau und ging auf das Dürrejahr 2018 ein. Die Ernteunterschiede seien extrem gewesen. Im Rahmen der Fruchtfolge könne das Risiko bei Wetterextremen reduziert werden. Deshalb müsse hierauf besonders geachtet werden.

Dirk Sprute gab auch Fakten rund um den Einsatz von Insektiziden. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob Resistenzvermeidung noch möglich ist und welche Wirkstoffe auf Dauer verbleiben werden. In dem Zusammenhang gab Verena Kämmerling, WLV-Referentin für Pflanzenbau Auskünfte über den Insektenrückgang. Sie wies auf ein Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundesumweltministeriums hin.

Vorstand des Kreisverbandes tagte
Am 19. November tagte der Vorstand des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Die Vertreter der 10 Ortsverbände gaben einen Überblick über deren Aktivitäten. Vereinzelt wurde über den Mangel an Nachwuchskräften im Ehrenamt berichtet. Hermann Dedert gab einen Überblick über die Präsenz der Landwirtschaft in verschiedenen regionalen Gremien und Organisationen. So seien sowohl in der Stadt Bielefeld als auch im Kreis Herford Naturschutzbeiräte vorhanden, in denen die Landwirtschaft vertreten sei. In der Biologischen Station Ravensberg sei der Kreisverband im Aufsichtsrat durch Jochen Höner vertreten. Zur der Biologischen Station Gütersloh-Bielefeld gäbe es gute Kontakte. Hier sei die Landwirtschaft jedoch noch nicht direkt vertreten. Auf die Wasserkooperation Herford-Bielefeld wies er hin, die in 2019 ihr 25 jähriges Jubiläum feiern würde.

Aus der Geschäftsstelle berichtet Dr. Quakernack, dass die Holzvermarktung in NRW neu aufzustellen sei. Aufgrund rechtlicher Vorgaben dürfe der Landesbetrieb Wald und Holz Holz aus Privatwald nicht mehr vermarkten. Es gäbe Bestrebungen zur Gründung einer forstwirtschaftlichen Vereinigung. Weiterhin sei die Anlage eines „Bunten Bandes“ in OWL geplant. Finanziert durch die Stiftung Westfälische Landschaft würde den Kreisverbänden Saatgut für Blühflächen zur Verfügung gestellt. Dieses soll im Frühjahr 2019 erfolgen.

Zum Rahmenvertrag zum Bezug von Strom mit innogy erläutert Dr. Quakernack, dass der Tarif Stabil RV WLV besonders attraktiv für Verbrauchsstellen mit geringen Verbräuchen sei. Der Preis würde sich in 2019 nicht ändern. Die Garantie für diesen Tarif gelte bis Ende 2019.

Aktion: „Mehr Platz für den Piepmatz“
Am 20. November wurde in einem Pressetermin das Projekt „Mehr Platz für den Piepmatz“ vorgestellt. Der Kreisverband Herford-Bielefeld, die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und die Stiftung der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford hatten dieses Vogelschutzprojekt gestartet, bei dem über 100 Vogelnistkästen, 600 heimische Sträucher und Blühmischungssaatgut für ca. 30.000 qm an interessierte Landwirte und Bewohner im Außenbereich des Kreises Herford und der Stadt Bielefeld abgegeben werden. Die einzelnen Vogelschutzpakete bestehen aus jeweils zwei Nisthilfen, 10 beerentragenden Sträuchern und Saatgut für ca. 500 qm Blühfläche sowie einem Vogelbestimmungsbuch. Insgesamt 60 Pakete, finanziert durch die Stiftung der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford, werden abgegeben. Gemeldet hatten sich über 250 Interessenten. Auf dem Betrieb von Michael Stücke aus Löhne wurde ein Vogelschutzpaket präsentiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Veredlungsausschuss der Kreisverbände Herford-Bielefeld und Lippe diskutieren über Tierschutzthemen
Am 23. November tagte der Veredlungsausschuss gemeinsam mit dem Arbeitskreis Ferkelerzeugung der Kreisverbände Herford-Bielefeld und Lippe. Der Vorsitzende des WLV-Veredlungsausschusses Hubertus Beringmeier und WLV-Veredlungsreferent und stellvertretender Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Schlindwein standen als Referenten zur Verfügung. Bei dem sogenannten Ringelschwanzprojekt hätten 50 Betriebe teilgenommen. Diese Betriebe hatten Schweine mit unkupierten Schwänzen gemästet. Kein Betrieb hätte das Ziel, 95 % intakte Schwänze, erreicht. Die schwierigste Phase sei Ende der Mast zu verzeichnen gewesen. Es habe auch Betriebe gegeben, bei denen eine Haltung von Schweinen mit unkupierten Schwänzen unproblematisch gewesen sei. Havarien hätte es nicht gegeben,
weil in den Betrieben ein gutes Management vorhanden gewesen sei. Faktoren, die ein Schwanzbeißen beeinflussen würden, seien vielfältig. Der „Stein des Weisen“ sei noch nicht gefunden worden.
 Auch wurde über den sogenannten 4. Weg bei der Kastration von Ferkeln diskutiert. Eine Verlängerung der betäubungslosen Kastration um zwei Jahre sei nicht das Ziel gewesen, sondern die Zulassung der lokalen Anästhesie durch den Tierhalter. Alle anderen Möglichkeiten hätten ihre Grenzen und seien nur schwierig umzusetzen.
 Hubertus Beringmeier erläuterte, dass eine Wildtierseuchenvorsorgegesellschaft auf den Weg gebracht worden sei. Gemeinsam mit der Jägerschaft sei ein Weg gefunden worden, im Falle des Auftretens von ASP im Rahmen der Bekämpfung und Eindämmung tätig werden zu können. Die Gesellschaft habe u.a. zum Ziel, Gebiete durch Zäune abzugrenzen, in denen ASP aufgetreten ist. Weiter berichtet Herr Beringmeier, dass für die Vermarktung von Schwarzwild in NRW eine Lösung gefunden sei. Durch das vermehrte Aufkommen und die damit verbundenen größeren Jagdstrecken sei ein nachhaltiger Vermarktungsweg zwingend erforderlich.
Weiterhin berichtet Herr Beringmeier über die neue Landwirt schafft Leben GmbH, einer Organisation des WLV, die die Werbung und das Marketing für und von Bauern zum Ziel habe. Dies sei auch eine verbesserte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Ein positives Image der landwirtschaftlichen Tierhaltung müsse ebenso geschaffen werden wie die Weitergabe von Informationen an interessierte Verbraucher. Herr Beringmeier warb für ein Mitmachen und die Abgabe des Solidarbeitrages über das Mischfutter.

Gespräch mit den Kreisjägerschaften Herford und Bielefeld
Am 29. November sprachen der geschäftsführende Vorstand des Kreisverbandes und die Vertreter der Kreisjägerschaften aus Herford und Bielefeld insbesondere über die Afrikanische Schweinepest. Die Jäger brachten zum Ausdruck, dass Jagdschneisen hilfreich bei der Jagd von Schwarzwild seien. Es wäre sinnvoll, diese an Waldrändern anzulegen. Wichtig sei, auf den Ausbruch der ASP gut vorbereitet zu sein. Guter Kontakt bestehe hier zum Kreis Herford. Eine Übung sei angedacht. Begrüßt wurde das Bestreben der großen Schlachthöfe in NRW, Schwarzwild zentral in einem Schlachthof zu verwerten und die Vermarktung zu akzeptablen Konditionen vorzunehmen. Aus Bielefeld wurde vernommen, dass die Jagdstrecke nach der intensiven Bejagung im vergangenen Winter leicht zurückgegangen sei. Die Änderung des Landesjagdgesetzes wurde seitens der Kreisjägerschaften begrüßt.

Gespräch mit dem Kreisimkerverein Herford
Am 20. November fand ein Gespräch mit Vertretern der Imker aus dem Kreis Herford statt. In dem sehr konstruktiven Meinungsaustausch wurden die Situationen sowohl der Imker als auch der Landwirte im Kreis Herford beleuchtet. Die Vertreter der Imker machten deutlich, dass die Probleme in der Bienenhaltung vielfältig sind. Gemeinsam wurde überlegt, was bei den Gruppen zur Verbesserung der Artenvielfalt und Biodiversität beitragen können. Hierbei gaben die Landwirte einen Überblick über die Maßnahmen, die schon heute von der Landwirtschaft umgesetzt werden.
Es wurde vereinbart, sich gegenseitig in die Gremien und Versammlungen einzuladen, um den Austausch in der Zukunft weiter zu intensivieren

Diskussion bei der SPD in Hiddenhausen
Auf Einladung der SPD in Hiddenhausen hielt Hermann Dedert am 14.November einen Vortrag über die Situation der Landwirtschaft vor Ort. Er stellte die Entwicklungen und Probleme der Landwirtschaft dar und zeigte auf, dass die Landwirte wirtschaftlich, aufgrund der zunehmenden Auflagen und Verordnungen und durch die fortwährende gesellschaftliche Diskussion vor großen Herausforderungen stehen. In der Diskussion wurden viele Themen wie der Strukturwandel, die Abhängigkeit der Landwirtschaft vor Ort vom Weltmarkt, Biodiversität und Artenvielfalt, aber auch das aktuelle Thema Ferkelkastration intensiv diskutiert.
Es wurde deutlich, wie wichtig die Diskussion vor Ort ist.


Termine/Veranstaltungen:

12. Dezember 2018
Gemeinsame Tagung Kreisverbandsausschuss und Ortslandwirte der Landwirtschaftskammer

17. Dezember 2018
Mitgliederversammlung des Vereins zur Förderung der Landwirtschaft Bielefeld        

12. Januar 2019
Winterfest des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford-Bielefeld auf der Feierdeele von Bernd Upmeier zu Belzen

14. Januar 2019
Runder Tisch Natur und Landwirtschaft beim Landrat des Kreises Herford

07. Februar 2019
Kreisverbandstag mit NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser