Mahnfeuer in Löhne – Landwirtschaft braucht schnell konkrete Perspektiven

Dedert: „Wir werden Bundeskanzler Scholz an seinen Worten messen.“
Mit einem großen zentralen Aktionsabend mit einem Mahnfeuer setzten die Landwirte aus Herford und Bielefeld und der WLV Kreisverband auf dem Löhner Festplatz an der Lübbecker Straße ihren Bauernprotest fort. Am Montag (29. Januar) entsendeten sie ein weit sichtbares Zeichen der Entschlossenheit und Einigkeit.
Dazu rollten rund 120 Landwirte aus den Ortsverbänden mit etwa 90 Treckern nach Löhne. Auch die Bevölkerung war herzlich eingeladen. Der Austausch und der Dank für die tolle Unterstützung waren den Bauern und Bäuerinnen ein großes Anliegen.
In seiner Rede kritisierte Hermann Dedert die Agrardieselstreichung scharf und forderte ein grundsätzliches Umdenken der Politik. „Es läuft gewaltig was schief“, verdeutlicht der Vorsitzende unmissverständlich. Wir brauchen einen Kurswechsel, Entlastungen und eine Zukunftsperspektive ohne Überregulierung und Verbotspolitik.
Eine Landwirtschaft hierzulande habe nur dann eine Zukunft, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen würden, wenn sie wettbewerbsfähig sei. Perspektiven, planerische Sicherheit für Investitionsentscheidungen und Finanzierungsinstrumente seien unerlässlich. Es sei doch klar: Mehr ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit könne es nur geben, wenn die Bauernfamilien von ihrer Arbeit leben könnten. Dabei erwähnte er die „Borchert-Kommission“ und die „Zukunftskommission Landwirtschaft“. Bislang verblieben diese Papiere in den Schubladen. „Klar ist, die Dinge sind da, Fahrpläne liegen vor, vor allem auch die Finanzierung“, so Dedert.
„Die Politik muss sich endlich bewegen, damit die Landwirtschaft in Deutschland eine Chance hat.“ Die Landwirtschaft, vor allem der Nachwuchs, brauche Zukunftsperspektiven statt Überregulierung und Verbotspolitik.
Dedert: „Entscheidend ist, dass die Politik wieder näher an die Menschen heranrückt.“
Der Vorsitzende untermauerte: „Angesichts der enormen Belastungen und wirtschaftlichen Ungewissheiten erwarten wir Bauernfamilien eine Regierungspolitik, die von Sachverstand und Pragmatismus geprägt ist, mit Augenmaß handelt und langfristig denkt.“ Landwirtschaft sei im Kern eine Branche, die vom Generationengedanken geprägt sei. Auch in der Politik müsse sich dies widerspiegeln. „Entscheidend ist, dass die Politik in allen Bereichen wieder näher an die Menschen heranrückt, anstatt sich immer weiter von ihnen zu entfernen“, appellierte Dedert an dem Abend. Auch werde man die Ankündigungen von Bundeskanzler Olaf Scholz im Gespräch mit Bauernpräsident Joachim Rukwied sowie Junglandwirten und -landwirtinnen auf der Grünen Woche in Berlin – die am Sonntag endete - in diesen Tagen genau verfolgen. Seine Worte dürften keine Lippenbekenntnisse bleiben. „Wir nehmen ihn beim Wort und werden ihn daran messen“, unterstrich Dedert.