ICE Trasse | 7. März 2023

Rote Karte für die Deutsche Bahn

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Rund 250 Menschen fanden sich am Samstagabend in Elverdissen an der Siedlung Obernbrink zusammen, um gemeinsam der Deutschen Bahn für ihre Pläne einer ICE-Neubautrasse die Rote Karte zu zeigen. Sie folgten dem Aufruf des Aktionsbündnisses Bahninitiativen Deutschland, einen Aktionstag gegen Neubauprojekte zu gestalten, welche eine Gefahr für Natur, Landwirtschaft und Klima sind.

 

Erstmals schlossen sich für diese Kundgebung die Initiative Widuland und die Landwirte des Kreises Herford zusammen. Widuland und der WLV teilen ihre Meinung über das Großprojekt. Unter dem Motto: „Acker statt Schiene“ fanden Herfords Bügermeister Tim Kähler, der Kreisverbandsvorsitzende Hermann Dedert und Sprecherin von Widuland Stefanie Rothenstein klare Worte.

Lange hatte die Deutsche Bahn von einem weißen Blatt Papier gesprochen, auf dem geplant würde, und versichert, sie seien ergebnisoffen. Doch dass die Pläne feststehen, wurde immer deutlicher: mit Tempo 300 in 31 Minuten soll die Strecke zwischen Bielefeld und Hannover zurückgelegt werden, um den sog. Deutschlandtakt einzuhalten. Damit ist ein Neubau, der unter anderem auch durch Elverdissen verlaufen würde, die einzige Möglichkeit. Ein solches Gleisbett würde den Ort durchschneiden, wertvollen Acker und sogar Teile des Waldes versiegeln und eine größere milliardenhohe Summe kosten.

Der Empörung über dieses Versteckspiel verliehen die Teilnehmer mit ROTEN KARTEN Ausdruck. „Wir wurden alle an der Nase herumgeführt“, so Rothenberg.

Ein Ausbau der Bestandsstrecke würde im Vergleich zur Neubautrasse nur 11 Minuten mehr Fahrzeit bedeuten. „Diese 11 Minuten dürfen uns nicht 20 Milliarden Euro wert sein, das ist unverhältnismäßig“, betonte Kähler in seiner Ansprache. Auch der Schaden, der in der Natur entstehen würde, sei nicht zu kompensieren und nicht hinnehmbar.

„Wir sind bereit für den Dialog und nicht pauschal gegen die Modernisierung des Schienennetzes. Doch müssen wir bei dem Machbaren bleiben und keinen Unsinn hinnehmen“, rief Dedert den Demonstranten zu.

„Wir stehen hier geschlossen für Ostwestfalen und wollen dieses Zeichen nach Berlin senden. Vielen Dank, dass ihr alle heute hier wart!“ unterstrichen die drei Sprecher in ihrer Rede.

Die deutlichen Ansprachen von Tim Kähler, Hermann Dedert und Stefanie Rothenstein wurden begleitet mit Trillerpfeifen, Applaus und vielen Roten Karten.