Erträge im Getreide unterdurchschnittlich

Weitere Themen, die die Landwirtschaft bewegen
„Wir sind mitten drin in der Ernte im Kreis Herford und in Bielefeld“, berichtet Hermann Dedert, Kreisverbandsvorsitzender in Herford-Bielefeld, auf dem Erntepressegespräch auf Hof Stenner in Bielefeld. Wintergerste und Raps konnten schon abgeerntet werden, gerade geht es weiter mit Triticale, Roggen und Weizen. Die Erträge der Gerste waren durchschnittlich, im Raps eher enttäuschend.
Die Gründe dafür sind zum Beispiel die schlechten Aussaatbedingungen im Herbst letzten Jahres, ein feuchtes und kühles Frühjahr und wenig Sonne während der Ertragsbildungsphase im Frühjahr.
Die Regenfälle waren regional auffällig unterschiedlich. „Der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen“, sagt der Landwirt. „Wir müssen uns an die Gegebenheiten anpassen.“ Anders als das Getreide stehen Mais und Zuckerrüben recht gut, ihre Ernte steht erst im Herbst an.
Die Agrarmärkte haben in den letzten drei Jahren ein stetiges Auf und Ab erlebt. Durch die Corona-Pandemie und besonders den Beginn des Krieges sind die Erzeugerpreise stark gestiegen. Mittlerweile sind die Erzeugerpreise wieder deutlich niedriger, verwunderlicherweise spüren die Verbraucher im Laden davon jedoch nichts. Die Preise dort sind weiterhin hoch.
Aktive Landwirtschaft hier in der Region nimmt weiter ab, die Entwicklung zeigt sich in der Tierhaltung besonders deutlich. Das sind die Resultate schwieriger politischer Rahmenbedingungen, von Wettbewerbsnachteilen auf dem Weltmarkt, immer höheren Auflagen und zunehmender Bürokratie sowie der großen Verunsicherung der einzelnen Landwirte hinsichtlich praxisfernem Ordnungsrecht.
Weitere Themen auf dem Erntepressegespräch waren auch die Blauzungenkrankheit und die Afrikanische Schweinepest (ASP).
Die Blauzungenkrankheit befällt Schafe und Rinder und ist bereits hier vor Ort ausgebrochen.
Die ASP bedroht seit Jahren die Schweinebestände in Deutschland und hat sich mittlerweile in Hessen und in Rheinland-Pfalz ausgebreitet.
Beide für die betroffenen Tierarten möglicherweise tödlich verlaufenden Krankheiten sind für den Menschen ungefährlich. Eine Ansteckung durch den Verzehr von Lebensmitteln ist ausgeschlossen. „Dennoch müssen wir alles dafür tun, das Seuchengeschehen einzudämmen“, so Dedert.