5. Februar 2021

Agrarpaket geht in die heiße Phase

Höxter /WLV (Re) Wir verstehen diese Politik nicht mehr, wenn das Agrarpaket so kommen sollte, wie es Umweltministerin SvenjaSchulze plant", erklärt der Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter Antonius Tillmann. Am Mittwoch (10. Februar) soll im Bundeskabinett über das Insektenschutzgesetz entschieden werden. Neben dem Vertrauensbruch würden den Bauern massive zusätzliche kostenträchtige Auflagen zugemutet ohne jeglichen Ausgleich.

In einer Zeit, in der einiges von den Bauernfamilien abverlangt werde, seien solche zusätzlichen Forderungen nicht nur unverständlich, sondern schlicht maßlos. „Will die Politik überhaupt noch den bäuerlichen Familienbetrieb oder sind es nur reine Lippenbekenntnisse?" - bringt es der Landwirtevorsitzende auf den Punkt. Das Paket sei reiner politischer Aktionismus. Der Vorsitzende fragt sich, „geht es hier um Wählerstimmen? „Wir dürfen doch die Fachlichkeit nicht verlassen."

Insektenschutz unerlässlich

„Der Insektenschutz ist für uns Landwirte unerlässlich. Mehr noch, der Schutz der Insekten wird von uns Bauern maßgeblich mitgetragen", erläutert Tillmann, ebenfalls der Schutz der Biodiversität: Die Artenvielfalt sei doch die Grundlage für das Wirtschaften auf den hiesigen Höfen. „Wir lehnen nicht die Ziele zum Insektenschutz ab, sondern vielmehr die im Gesetz vorgesehenen ordnungsrechtlichen Maßnahmen", bekräftigt der Vorsitzende. „Wir fordern stattdessen von der Politik kooperative Ansätze. „Insektenschutz funktioniert doch nur mit uns Landwirten." Die heimischen Bauern würden bereits ihrerseits vielfältige, freiwillige Beiträge leisten wie Blühstreifen, Blühflächen, Nistmöglichkeiten, die Anlage von Hecken, der Anbau von Zwischenfrüchten oder der Vertragsnaturschutz. Tillmann: „Wir plädieren für die Fortsetzung des Kooperationsprinzips."

Lichtverschmutzung, Bodenversiegelung, Mobilfunk, elektromagnetische Strahlen - für den Vorsitzenden bedeute kooperativ ebenso, alle Ursachen nachzugehen, zu berücksichtigen und in die Pflicht zu nehmen. Insektenschutz müsse gesamtgesellschaftlich diskutiert werden, „wenn wir langfristige und wirklich erfolgreiche Lösungen garantieren wollen."