Bauern bilanzieren: Tillmann: „Ein Weiter so kann es nicht mehr geben!“
Höxter /WLV (Re) „Wir werden dieses Corona-Jahr noch lange in Erinnerung behalten", resümiert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Antonius Tillmann zum Jahresende. 2020 habe allen, der gesamten Gesellschaft, viel abverlangt. Auch für die Landwirte sei es ein anstrengendes Jahr gewesen. Im Frühjahr und Sommer hat das Coronavirus die Vermarktung ihrer Tiere und hier besonders der Schweine zu erheblichen Problemen geführt. Seit September sind dann erhebliche Handelsbeschränkungen aufgrund der Afrikanischen Schweinepest hinzugekommen.
Große Herausforderungen
Die Erzeugerpreise sind für die Bauern nicht ausreichend. „Auf der anderen Seite stehen wir Tierhalter vor der Herausforderung durch gesetzliche Vorgaben und durch gesellschaftliche Ansprüche unsere Ställe tierwohlgerechter umzubauen", unterstreicht der Vorsitzende. „Dazu brauchen wir neue Ansätze in der Preisfindung für unsere Produkte." Hohe Standards und Preise auf Weltmarktniveau passten nicht zusammen. Aber es gäbe Hoffnung mit der Kommission um den ehemaligen Landwirtschaftsminister Jochen Borchert. „Er hat Vorschläge zusammen mit Landwirten, Tierschützern, Naturschützern, Vermarktern und Politikern erarbeitet, die uns Bauern Planungssicherheit geben und den Ansprüchen der Gesellschaft insgesamt entgegenkommen", erklärt Tillmann. So eine Allianz habe es bisher noch nicht gegeben. „Wir brauchen eine breite Akzeptanz unserer Landwirtschaft in unserem Land", führt der Vorsitzende aus.
Der Klimawandel ist da
Auch das Jahr 2020 hat uns wieder gezeigt: Der Klimawandel ist da. Auf den „guten Böden - so nennt der Ackerbauer Böden die tiefgründig sind, also eine dicke Lösbodenschicht haben - gab es eine gute Ernte, sofern die Gewitterschauer passend gezogen sind. Auf den flachgründigen Standorten sei das dritte Jahr in Folge eine mäßige Ernte eingebracht worden.
„Mir blutet das Herz, wenn immer wieder allerbester Ackerboden zuasphaltiert wird", gibt der Vorsitzende zu verstehen. „Wir brauchen unsere Ackerflächen und besonders die guten." Tagtäglich wachse unsere Weltbevölkerung um mehr als eine viertel Million Menschen, bei gleichzeitigem Verlust von Ackerfläche weltweit.
Volle Regale nicht selbstverständlich
„Das Regale nicht wie selbstverständlich voll sind, das haben wir im Frühjahr schon gesehen", schildert Tillmann. „Wir müssen die Herausforderungen unserer Zeit annehmen denn: Ein weiter so wird es nicht geben, wir sind dies unseren Nachkommen schuldig, jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Bauern wollen auch in Zukunft nachhaltig Lebensmittel erzeugen. Tillmann: „Lassen sie uns gemeinsam daran arbeiten. Wir stehen bereit!
„2 0 2 0" was für ein Jahr?!
Im Hinblick auf das besondere Jahr 2020, haben wir alle vieles neu hinterfragen, überdenken und kreativ lösen müssen. Wir haben nicht nur auf gewohnte Wege verzichten müssen, sondern haben auch neue und außergewöhnliche Wege entdeckt.
Für die gute Zusammenarbeit, auch in diesem besonderen Jahr 2020 möchten wir uns bei Ihnen ganz herzlich bedanken.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien - in dieser so anderen Zeit - ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest. Für das kommende Jahr 2021 wünschen wir viel Freude, Zuversicht und vor allem Gesundheit.
Antonius Tillmann
Kreisverbandsvorsitzender
Rita Rehring
Öffentlichkeitsarbeit