Die Zuckerrübe braucht in der Warburger Börde eine Zukunft Resolution an Südzucker Aufsichtsratsmitglieder
Höxter /WLV (Re) „Lassen Sie den Rübenanbau in unserer Region nicht sterben!“, appelliert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter Antonius Tillmann in einer gemeinsamen Resolution des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) mit Bauernpräsident Johannes Röring und den betroffenen Kreisverbänden Höxter, Paderborn, Soest und Ruhr-Lippe an den Aufsichtsrat der Südzucker AG. „Der Rübenanbau hat eine wichtige Funktion und lange Tradition in der Warburger Börde, der Paderborner Hochfläche und der Hellwegbörde und muss hier erhalten bleiben“, untermauert Tillmann.
Am vergangenen Wochenende haben die vier Kreisverbände im WLV, die von der Schließung der Fabrik betroffenen sind, eine gemeinsame Resolution verfasst und allen Aufsichtsratsmitgliedern persönlich zugesandt. Die vom Vorstand der Südzucker AG vorgeschlagene Schließung der Zuckerfabrik Warburg würde den Rübenanbau in der Region massiv gefährden. Daher bitten wir Sie dringend, dieser Schießung nicht zuzustimmen! – so der Appell an die Mitglieder des Aufsichtsrates.
Dieses Rübenanbaugebiet bietet hervorragende Voraussetzungen für den Zuckerrübenanbau. Hier werden auch bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen stabil hohe Erträge erzielt, ist in der Resolution zu lesen. Der Standort ist daher hervorragende geeignet, um Zuckerrüben anzubauen. Daneben ist die Zuckerrübe ein wichtiges Glied in der Fruchtfolge. Seit langer Zeit existiert hier das entsprechende Knowhow zum Anbau. Dieses würde innerhalb von kurzer Zeit verloren gehen. Rund 800 Höfe bauen für die Zuckerfabrik Warburg Rüben an. Die Rübe ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Auf den Druck der Südzucker AG hin haben viele Landwirte den Rübenanbau nach dem Wegfall der Zuckermarktordnung ausgedehnt und in Technik investiert, um die Werke noch besser auszulasten und Marktanteile zu sichern. Die Landwirte waren kooperationsbereit, nun ist die Südzucker AG gefordert, Solidarität mit der Landwirtschaft zu zeigen und eine „Durststrecke“ auszuhalten.
„Die betroffenen Landwirte und unsere Verbände wehren sich massiv gegen die Werksschließung“, so Tillmann und ruft dazu auf: „Unterstützen Sie die Mahnwache der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gasstätten mit einem Mahnfeuer.“ Dieses wird von am Donnerstag, den 21.02.19, ab 16 Uhr vor dem Tor der Zuckerfabrik in Warburg (Bahnhofstraße 80, 34414 Warburg) stattfinden.
Zudem bitten wir alle Unterstützer am 25.02.19, wenn der Aufsichtsrat der Südzucker AG über die Restrukturierungsmaßnahmen des Vorstandes und damit über die geplante Schließung des Werkes Warburg entscheidet: „Setzen Sie hier ein weiteres Zeichen des Protestes und zeigen Sie dem Aufsichtsrat auch hier ein klares Signal für die Erhaltung des Werkes Warburg. Gemeinsam sind wir stark und jeder kann seinen Beitrag für den Erhalt der Zuckerfabrik Warburg leisten“, betont Tillmann. Ein kostenloser Bustransfer zur Zentrale der Südzucker AG wird über die Wirtschaftsförderung der Hansestadt Warburg organisiert. Abfahrt ist am Montag, 25.02.19, um 5:30 Uhr auf dem Schützenplatz, 34414 Warburg, Ankunft ist in Mannheim um 10 Uhr, Rückfahrt von Mannheim etwa gegen 14:30 Uhr, Ankunft in Warburg gegen 18:30 Uhr. Anmeldung bis Donnerstag 21.02.2019 bitte beim Rübenbauernverband Kassel Mobil: 0170 / 18 77 450.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e.V. mit seinen Kreisverbänden Höxter Paderborn, Soest und Ruhr-Lippe wendet sich an den Aufsichtsrat der Südzucker AG:
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Rübenanbau hat eine wichtige Funktion und lange Tradition in dem Gebiet, das sich von der Warburger Börde über die Paderborner Hochfläche bis zur Hellwegbörde erstreckt, und muss hier erhalten bleiben! Die vom Vorstand der Südzucker AG vorgeschlagene Schließung der Zuckerfabrik Warburg würde den Rübenanbau in der Region massiv gefährden! Daher bitten wir Sie dringend, dieser Schießung nicht zuzustimmen!
• Dieses Rübenanbaugebiet bietet hervorragende Voraussetzungen für den Zuckerrübenanbau. Hier werden auch bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen stabil hohe Erträge bei einem relativ niedrigen Aufwand von Pflanzenschutzmitteln erzielt. Der Standort ist daher extrem gut geeignet, um Zuckerrüben anzubauen. Daneben ist die Zuckerrübe ein wichtiges Glied in der Fruchtfolge.
• Seit langer Zeit existiert hier das entsprechende Knowhow zum Anbau. Dieses würde innerhalb von kurzer Zeit verloren gehen.
• Rund 800 Höfe bauen für die Zuckerfabrik Warburg Rüben an. Die Rübe ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Region.
• Das Engagement und die Zusammenarbeit rund um die Rübe sind ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor. Viele Landwirte sind zudem als Fahrer, Schätzer oder im vor- und nachgelagerten Bereich im Rüben-Business tätig. Der Wegfall dieser Beschäftigungen würde erhebliche Einschnitte bei den wirtschaftlichen Ergebnissen dieser Betriebe nach sich ziehen. Der Anbau der Rüben und auch der Transport der Rüben nach Warburg bietet Arbeit und damit Wertschöpfung für viele landwirtschaftliche Betriebe; dies gilt gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Abfuhr der Rüben im Rahmen der Abfuhrgemeinschaften durch die bäuerlichen Betriebe organisiert wird. Hier sind Engagement und Knowhow für den gesamten Standort gefährdet.
• Und nicht zuletzt: Auf den Druck der Südzucker AG hin haben viele Landwirte in der Region den Rübenanbau nach dem Wegfall der Zuckermarktordnung ausgedehnt und in Technik investiert, um die Werke noch besser auszulasten und Marktanteile zu sichern. Die Landwirte waren kooperationsbereit, nun ist die Südzucker AG gefordert, Solidarität mit der Landwirtschaft zu zeigen und eine „Durststrecke“ auszuhalten.
Lassen Sie den Rübenanbau in den westfälischen Regionen nicht sterben!
Johannes Röring
Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V.